Spritze und Impfdosis-Fläschchen Comirnaty
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Impfaktion für MitgliedsbetriebeImpfen statt abwarten

Mit der Aufhebung der Impfpriorisierung und der Einbindung von Betriebsärzten in die Impfstrategie sind große Hoffnungen verknüpft. Während in größeren Unternehmen mit entsprechenden Strukturen bereits Modellprojekte laufen, warten die Beschäftigten in vielen Handwerksbetrieben allerdings noch auf Impfmöglichkeiten. Die Handwerkskammer hat alle Hebel in Bewegung gesetzt, um sich im Sinne der Betriebe einzusetzen und startet nun ein Impf-Pilotprojekt im Landkreis Konstanz.

„Gerade Handwerker haben besonders häufig Kundenkontakt, so dass ein rasches Durchimpfen wichtig wäre. Kleinere Betriebe verfügen in der Regel aber nicht über die betriebsärztlichen Strukturen wie große Konzerne. Wir freuen uns daher, dass wir es über unser Netzwerk vor Ort geschafft haben, in Kürze Impfungen für unsere Mitgliedsbetriebe anbieten zu können“, so Georg Hiltner, Hauptgeschäftsführer der Handwerkskammer Konstanz.

Die Politik habe bei Modellprojekten zunächst nur Großunternehmen im Blick gehabt. „Unternehmen wie Daimler oder VW erhalten deutlich leichter Impfstoffe und können die Impfung der Belegschaft sozusagen generalstabsmäßig planen. Kleinere Unternehmen haben da das Nachsehen. Die Politik darf diese wirtschaftlich relevante Gruppe aber nicht aus dem Blick verlieren und muss schnellstens nach Lösungen suchen“, so Hiltners Appell.

Die hat die Handwerkskammer im Kleinen schon gefunden: Über eine örtliche Apotheke konnten 500 Impfdosen gesichert werden. An zwei festgelegten Tagen im Juni und Juli können diese durch drei ortsansässige Ärzte im Gebäude der Handwerkskammer Konstanz verimpft werden.

Registrieren können sich die Mitgliedsbetriebe über www.hwk-konstanz.de/impfaktion.

Das Angebot sei laut Georg Hiltner zunächst als Pilot im Landkreis Konstanz geplant. „Wir hoffen aber, über unsere Netzwerke auch noch an weiteren Standorten Impfangebote für Beschäftigte von Mitgliedsbetrieben schaffen zu können. Erstrebenswert wäre ein Engagement der Landkreise über ihre Kreisimpfzentren, in denen spezielle Zeitfenster für Unternehmen eingerichtet werden könnten. Alles steht und fällt allerdings mit der Beschaffung des Impfstoffs, der nach wie vor Mangelware ist“, so Hiltner.