Jobs for Future
Handwerkskammer Konstanz
Der 14-jährige Maximilian Klaiber aus Schwenningen hat sein Ziel schon klar vor Augen: Er möchte Textilreiniger werden.

Was wirklich zählt

Rund 17.500 Besucher informierten sich auf der Messe Jobs for Future in VS-Schwenningen über Karrieremöglichkeiten in der Region

Neugierige Besucher, viele gute Gespräche und echtes Interesse für den einen oder anderen Ausbildungsplatz im Handwerk: Rund 17.500 Menschen besuchten die dreitägige Jobs-for-Future-Messe für Arbeitsplätze, Aus- und Weiterbildung auf dem Messegelände in Villingen-Schwenningen. Die Handwerkskammer Konstanz wartete mit einem großen Touchscreen voller Infos rund um die über 130 handwerklichen Ausbildungsberufe auf und motivierte Jugendliche, mit viel Hand und Verstand – aber ohne Schrauben und Nägel – dazu, im Team eine kleine, tragfähige Holzbrücke zu bauen. Daneben gab es wieder ein Gewinnspiel mit Fragen rund um die Berufe im Handwerk und freies Kickern am nachhaltigen und selbst zusammengebauten Pappkicker.

Die Dachdecker und Bauberufe präsentierten sich in diesem Jahr mit ihren ausgebauten Info-Bussen vor den Messehallen im Außenbereich. Eigene Infostände hatten auch die SHK- und Elektroinnung des Landkreises – letztere bot einen virtuellen Gang via VR-Brille durch ein Gebäude an. „Man muss die Jugendlichen anlocken, um dann ins Gespräch zu kommen. Das hat auch in diesem Jahr wieder gut funktioniert“, resümiert Maria Grundler, Nachwuchswerberin bei der Handwerkskammer Konstanz.

Junge Botschafter begeistern für ihren Beruf

Mit am Stand der Handwerkskammer war in diesem Jahr Ausbildungsbotschafter Fabian Böck. Er stellte das Chirurgiemechanikerhandwerk vor, in dem er selbst vor fünf Jahren eine Lehre begonnen hatte. „Ich habe damals eine Vorführung auf der Jobs for Future gesehen und dann Lust auf den Beruf bekommen“, erzählt er. Mittlerweile macht Fabian Böck den Meister. Auch Jelena Mahnjec zeigte jungen Menschen am Stand der Handwerkskammer, wie spannend ihr Beruf ist. Sie macht seit einem Jahr eine Ausbildung zur Bestatterin. „Ich hatte in der Familie einen Todesfall und war berührt, wie schön die Trauerfeier und das Drumherum organisiert wurde“, berichtet sie. Mit 16 Jahren war sie damals aus Sicht ihrer heutige Chefin allerdings noch zu jung für den Beruf. Sie machte ein Praktikum und ein Freiwilliges Soziales Jahr im Hospiz, bevor sie die Ausbildung starten konnte. „Ich wollte nie einfach nur ins Büro, sondern immer schon einen außergewöhnlichen Beruf erlernen. Und das mache ich jetzt“, sagt sie.

An einer Wand mit vielen Lehrstellenaushängen im Handwerk sucht der 16-jährige Florian Benner aus St. Georgen noch nach einem passenden Angebot im Metallbereich. „Mit Metall und an großen CNC-Maschinen zu arbeiten kann ich mir gut vorstellen. Ich programmiere eben auch gerne“, erklärt er. Der Ausbildungsplatz sollte allerdings nicht zu weit von zu Hause entfernt und gut erreichbar sein, ergänzt Vater Ansgar Denner - und da liege oft das Problem. „Florian hat ja noch keinen Führerschein und muss mit öffentlichen Verkehrsmitteln zum Arbeitsplatz fahren. In unserer Region ist das nicht so einfach, wir haben ja leider kein S-Bahnnetz wie in Großstädten“, klagt er.

Übernahme des Familienbetriebs im Visier

Der 14-jährige Maximilian Klaiber aus Schwenningen hat sein Ziel schon klar vor Augen, liest sich aber dennoch detailliert die Berufsbeschreibung zum Textilreiniger am Touchscreen der Handwerkskammer durch. „Wir haben schon seit 1921 einen Textilreinigungsbetrieb, ich wäre dann die fünfte Generation“, erzählt er. Momentan besucht er die 9. Klasse der Waldorfschule. Von klein auf hat Maximilian in den Ferien im Familienbetrieb mitgearbeitet, Altersheimwäsche sortiert, war bei Anlieferungen und Abholungen dabei und weiß somit, auf was er sich einlässt. Den Betrieb zu übernehmen und erfolgreich weiterzuführen wäre sein großes Ziel.