Bewertungsportale
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Warum Sie Online-Bewertungen nicht ignorieren können

Fünf Tipps, wie Sie am besten mit Meinungen auf Internet-Portalen umgehen

Wer einen Schreiner oder Elektriker sucht, findet ihn am bequemsten im Internet. Denn potenzielle Kunden können sich heute dank Portalen wie myhammer.de, blauarbeit.de oder kennstdueinen.de Handwerker mitsamt Bewertungen und Preisvergleichen einfach auf den Bildschirm holen. Die Sterne-Benotungen im Internet, die bei der Suche nach Dienstleistern oft prominent auch bei Google oder Facebook erscheinen, können die Kundenentscheidung stark beeinflussen. Gute Bewertungen bringen Aufträge, schlechte schrecken Interessenten ab.

Handwerker müssen Online-Bewertungen ernst nehmen

Wie sollen Handwerksunternehmen mit dieser Art der Leistungsbewertung umgehen? Ignorieren, passiv beobachten oder aktiv nutzen? In jedem Fall müssten Handwerker sie ernst nehmen, rät der Online-Experte Klaus Eck. „Auch mit einer starken Homepage kann man die Bewertungsportale nicht links liegen lassen. Dafür sind diese Seiten bei Google zu gut gerankt“, sagt der Unternehmensberater aus München.

Diese Einschätzung teilt auch die Handwerkskammer Konstanz, die von einer steigenden Bedeutung der Online-Bewertungen im Kammerbezirk ausgeht. Die Wahrnehmung für diese Art des Online-Empfehlungsmarketings ist nach Einschätzung von Hauptgeschäftsführer Georg Hiltner zwar noch gering. Doch das werde sich ändern. „Ich gehe zukünftig von einer wachsenden Bedeutung aus. Betriebe werden dieses Tool in ihrer Marketingstrategie beachten müssen“, ist Hiltner überzeugt.



Online-Bewertungen als Marketinginstrument nutzen

Die Online-Kundenmeinung zu ignorieren ist also keine Option. Darum hat sich auch der Konstanzer Handwerksunternehmer Thomas Dietenmeier entschieden, das Thema aktiv anzugehen. Nicht zuletzt, weil er sich als Kunde von Dienstleistungen ja ebenfalls mithilfe von Bewertungen ein besseres Bild über die Anbieter macht. „Auch Handwerkerkunden werden sich diese Entscheidungshilfe verstärkt im Internet holen“, sagt der Geschäftsführer des Haustechnikunternehmens Dietenmeier + Harsch. Selbst wenn ein Großteil der Aufträge noch klassisch über persönliche Weiterempfehlung kommt, nutzt der Betrieb bereits Online-Bewertungen als Marketinginstrument.

„Man muss offen für Kritik sein“

Mit dem Firmenauftritt auf der Handwerker-Plattform www.wirsindhandwerk.de bietet Dietenmeier seinen Kunden die Möglichkeit, die Leistungen des Unternehmens zu benoten. In den Kategorien Qualität, Preis/Leistung, Zuverlässigkeit, Service und Freundlichkeit, sowie Sauberkeit können sie ein bis fünf Sterne (absolut unzufrieden bis vollsten zufrieden) vergeben. Mit einem Durchschnittswert von 4,8 Sternen bei neun Bewertungen kann das Unternehmen Online-Interessenten gegenüber derzeit auf eine sehr zufriedene Kundschaft verweisen. Diese guten Referenzen will Dietenmeier verstärkt als Vermarktungsmittel nutzen, etwa durch Verlinkung auf seiner Homepage.   

Doch auch auf negative Online-Bewertungen ist der Firmenchef vorbereitet. „Man muss offen für Kritik sein“, sagt er. „Wenn ein Kunde unzufrieden ist, hat das sicher einen Grund.“ Die Bewertungsplattform sieht Dietenmeier als weitere Möglichkeit des Kundendialogs, um aus möglichen Fehlern zu lernen und den Auftraggeber schließlich doch noch zufriedenzustellen.



Fünf Tipps zu Online-Bewertungen

  • Kunden aktivieren: Bitten Sie zufriedene Kunden, die geleistete Arbeit online zu bewerten.

  • Augen auf: Beobachten Sie, was über Ihr Unternehmen im Internet geschrieben wird, damit Sie bei Bedarf schnell reagieren können (Google Alert einrichten).

  • Kritik nicht aussitzen: Auf negative Bewertungen unbedingt reagieren. Bei berechtigter Kritik auf Fehler eingehen.

  • Homepage nutzen: Binden Sie Referenzen auf ihrer Homepage ein. So machen Sie sich unabhängig von einzelnen Bewertungsportalen.

  • Am Ball bleiben: Prüfen Sie regelmäßig die  Kunden-Bewertungen Ihres Unternehmens und die der Wettbewerber.

Quelle: Klaus Eck