Treffpunkt Zukunft
Handwerkskammer Konstanz
Im "Treffpunkt Zukunft" erhielten die Besucher einen interaktiven und dreidimensionalen Einblick in den Aufbau einer Pumpe - Teil eines Schulungsmoduls, das für die Feuerwehr entwickelt wurde. Im Bild (v. links): Kammerpräsident Gotthard Reiner, Staatssekretärin Katrin Schütz, Georg Hiltner, Hauptgeschäftsführer der Handwerkskammer Konstanz, Steffen Rentschler, Regierungsdirektor vom Landeswirtschaftsministerium und Martin Zimmermann, CEO der Imsimity GmbH St. Georgen.

Aus- und WeiterbildungTreffpunkt Zukunft: 3-D-Welten erleben

Virtual, Mixed oder Augmented Reality – was sich hinter diesen Begriffen verbirgt und welche Chancen sich dadurch für das Handwerk bieten, veranschaulichte die Handwerkskammer Konstanz nun praxisnah in Tuttlingen. Im Rahmen der Veranstaltung „Treffpunkt Zukunft“ konnten Besucher einen aus neun Stationen bestehenden 3D/XR-Parcours mit Anwendungen wie der Lernfabrik 4.0, einer Trainingssimulation via VR-Brille oder dem Cyber-Classroom durchlaufen.

In der Aus- und Weiterbildung werden 3-D-Simulationen immer wichtiger. „Junge Leute bewegen sich in ihrer Freizeit häufig in virtuellen Welten. Da liegt es nahe, diese spielerische Freude auch beim Lernen zu nutzen“, sagte Georg Hiltner, Hauptgeschäftsführer der Handwerkskammer Konstanz. Als regional größter gewerblicher Bildungsträger betreibt die Handwerkskammer bereits eine Online-Lernplattform. Zusätzliche Simulationsprogramme seien denkbar. „Natürlich nur dort, wo es auch Sinn macht. Das handwerkliche Arbeiten in den Werkstätten soll in unseren Bildungsakademien nach wie vor im Fokus stehen“, ergänzte Hiltner. Den technischen Sachverstand gäbe es quasi vor der Haustür. Die St. Georgener Firma Imsimity, die für den 3-D/XR-Erlebnisparcours verantwortlich zeichnete, hat bereits zahlreiche interaktive und immersive Lernanwendungen entwickelt. CEO Martin Zimmermann erläuterte in seinem Impulsreferat mögliche Anwendungen im Handwerk.

Die Besucher des „Treffpunkts Zukunft“, maßgeblich Handwerksunternehmerinnen und -unternehmer aus der Region, zeigten sich jedenfalls neugierig und experimentierfreudig. „Die meisten Betriebe haben die Digitalisierung als unaufhaltsame Entwicklung und wichtiges Handlungsfeld längst erkannt“, sagte Gotthard Reiner, Präsident der Handwerkskammer Konstanz. Oft fehle es bei der Umsetzung der Maßnahmen im Betrieb aber an den notwendigen Ressourcen, an Zeit und entsprechend geschulten Mitarbeitern. „Als Handwerkskammer wollen wir hier unterstützen und zeigen heute, was jetzt schon möglich und vielleicht morgen Standard ist“, so Reiner.

Unterstützt wird die Handwerkskammer bei ihrem Vorhaben durch das Ministerium für Wirtschaft, Arbeit und Wohnungsbau. „Wir unterstützen das Handwerk dabei, weiter Innovationstreiber zu sein und seine Aus- und Weiterbildung dem rasanten technologischen Wandel anzupassen“, sagte Staatssekretärin Katrin Schütz in ihrer Rede. Das Ministerium helfe nicht nur dabei, die vielfältigen Herausforderungen der Zukunft zu bewältigen, sondern auch, deren Chancen zu nutzen. „Mit dem Projekt ‚Dialog und Perspektive Handwerk 2025‘ wollen wir gemeinsam mit den Handwerksorganisationen Zukunft im Handwerk schaffen“, so Schütz weiter. Außerdem fördere das Ministerium Modellprojekte zur Digitalisierung der beruflichen Aus- und Weiterbildung. Rund ein Drittel aller Projektmittel würden auf die Digitalisierung der Wirtschaft entfallen. „Bei allem Glanz der Gegenwart darf der Blick in die Zukunft nicht vergessen werden“, schloss die Staatssekretärin.