Existenzgründungsberater Felix Keller im Beratungsgespräch
HWK KN

KompetenzteamKrisen im Betrieb bewältigen

Eine Krise kann jeden Handwerksbetrieb treffen, unabhängig von Größe und Gewerk, sagt Felix Keller vom Unternehmensservice der Handwerkskammer. Er hat in letzter Zeit einige Betriebe in verschiedenen kritischen Phasen beraten. Eine effektive Krisenbewältigung erfordere das Verständnis der verschiedenen Phasen, die ein Betrieb durchläuft.

1. Stakeholder-Krise

In dieser Phase treten Probleme auf, die das Vertrauen und die Beziehungen zu den wichtigsten Stakeholdern beeinträchtigen können. Dies können Kundenbeschwerden, negative öffentliche Wahrnehmung oder Unzufriedenheit der Mitarbeiter sein. Es ist wichtig, diese Anzeichen frühzeitig zu erkennen und die Kommunikation mit den Stakeholdern zu intensivieren, um das Vertrauen wiederherzustellen.

2. Strategie-Krise

In dieser Phase wird deutlich, dass die bestehende Betriebsstrategie nicht mehr angemessen ist. Der Betrieb kann Schwierigkeiten haben, mit dem Wandel in der Branche Schritt zu halten oder die Kundenbedürfnisse ausreichend zu erfüllen. Es ist wichtig, die Strategie zu überprüfen, anzupassen und neue Wege zu finden, um wettbewerbsfähig zu bleiben.

3. Rentabilitäts-Krise

In dieser Phase treten finanzielle Probleme auf, die die Rentabilität des Handwerksbetriebs bedrohen. Die Umsätze können zurückgehen, die Kosten steigen oder es können ineffiziente Geschäftspraktiken vorliegen. Eine umfassende Analyse der finanziellen Situation und eine effiziente Kostenkontrolle sind in dieser Phase entscheidend, um die Rentabilität wiederherzustellen.

4. Ertrags-Krise

In dieser Phase wird deutlich, dass das Unternehmen nicht mehr genügend Gewinne erwirtschaftet, um langfristig erfolgreich zu sein. Es können Schwierigkeiten bei der Preisgestaltung, dem Verkauf oder der Produktivität auftreten. Es ist wichtig, neue Vermarktungsstrategien zu entwickeln, um die Erträge zu steigern und die Wettbewerbsfähigkeit zu verbessern.

5. Liquiditäts-Krise

In dieser Phase hat der Betrieb Schwierigkeiten, seine laufenden Kosten zu decken und Zahlungsverpflichtungen zu erfüllen. Es kann zu Zahlungsverzögerungen, Lieferengpässen oder der Unfähigkeit kommen, offene Rechnungen zu begleichen. Eine genaue Liquiditätsplanung und effektives Forderungsmanagement sind in dieser Phase von entscheidender Bedeutung, um die Liquidität wiederherzustellen.

6. Insolvenz

In dieser letzten Phase hat das Unternehmen die Fähigkeit verloren, seine Schulden zu begleichen und den Geschäftsbetrieb aufrechtzuerhalten. Eine Insolvenz kann verschiedene Formen annehmen, wie beispielsweise eine Regelinsolvenz oder eine Planinsolvenz. Die Phasen einer Krise im Handwerk sind dynamisch und erfordern eine frühzeitige Erkennung sowie eine gezielte und schnelle Reaktion. Eine offene Kommunikation mit den Stakeholdern, eine Anpassung der Strategie, eine Fokussierung auf Rentabilität und Erträge sowie eine effektive Liquiditätsplanung sind entscheidende Schritte, um eine Krise erfolgreich zu bewältigen und langfristige Stabilität wiederherzustellen.

Gerne helfen Ihnen die betriebswirtschaftlichen Beratern der Handwerkskammer Konstanz weiter. Dabei analysieren wir zusammen mit Ihnen Ihren Betrieb und zeigen Ihnen mögliche Wege aus der aktuellen Krisenphase.

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