Er kennt das Geheimnis des Erfolges: Unternehmensberater Harald Joos zeigte, wie man betriebswirtschaftlich das Gleichgewicht behält und weiterkommt.
Handwerkskammer Konstanz
Er kennt das Geheimnis des Erfolges: Unternehmensberater Harald Joos zeigte, wie man betriebswirtschaftlich das Gleichgewicht behält und weiterkommt.

Auftaktveranstaltung zur Jahresinforeihe "Erfolg durch Strategie""Das Geld wird im Büro gemacht"

Wo stehen Handwerksbetriebe im Moment und wie sollten sie auf die Veränderungen der Megatrends reagieren, die sich schon jetzt abzeichnen? Diese Fragen stellte Moderator und Unternehmensberater Harald Joos an den Anfang der Auftaktveranstaltung zur diesjährigen Inforeihe „Erfolg durch Strategie“. Denn zahlreiche Studien und auch das Projekt Handwerk 2025, das die Kammern gemeinsam mit dem Wirtschaftsministerium Baden-Württemberg ins Leben gerufen haben, sprechen eine eindeutige Sprache: Dem Handwerk geht es so gut, dass keine Zeit für die Strategieentwicklung bleibt. Aber diese ist ein ganz wesentlicher Aspekt für den zukünftigen Betriebserfolg.  Strategie ist allerdings ein weites Feld: Sie beinhaltet eine vorausschauende Personalentwicklung genauso wie die Themen Prozessoptimierung, Marktanalyse und Finanzplanung.

Schritt 1: Wo stehe ich?

Um strategisch planen zu können, muss ein Unternehmer erst einmal wissen, wo er mit seinem  Betrieb steht. Hilfsmittel hierzu zeigten die betriebswirtschaftlichen Berater der Handwerkskammer Konstanz Walter Schulz, Thomas Rieger und Dennis Schäuble auf. So könnten Betriebsinhaber mittels des INQA-Unternehmenscheck eine einfache Selbstanalyse durchführen und herausfinden, an welchen Stellschrauben gedreht werden müsse, erläuterte Walter Schulz.

Zur Bestandsanalyse gehöre es aber auch, regelmäßig eine Umsatz- und Rentabilitätsvorschau auszuarbeiten und zu analysieren, welche Geschäftsfelder tatsächlich lukrativ sind und welche besser abgestoßen werden sollten. Hier helfe laut Berater Thomas Rieger beispielsweise ein Geschäftsfeld-Tableau weiter. Zeit ist Geld und das wird auch im Handwerk in der Regel im Büro gemacht. Darauf wies Berater Dennis Schäuble hin, der einige Management-Methoden beschrieb, die es dem Betriebsinhaber erleichtern sollen, sich Zeit für die wirklich wichtigen Dinge im Betrieb zu nehmen.



Schritt 2: Wo will ich hin?

Ist die Bestandsanalyse erfolgt, geht es im nächsten Schritt darum,  konkrete Unternehmensziele zu formulieren. „Denken Sie auch an die Werte, die Ihnen im Unternehmen wichtig sind und die mit in die Zielfindung einfließen müssen“, so Joos. Die zu definierenden Ziele sollten machbar, messbar und motivierend sein und jeweils in einen zeitlichen Ablauf gebracht werden.

Allerdings geht es bei diesem Schritt nicht nur um den Betrieb, sondern auch um den Menschen. Deswegen rät Unternehmensberater Harald Joos, auch persönliche Lebensziele und Visionen schriftlich auszuformulieren.

Schritt 3: Was hilft mir dabei?

Es gibt zahlreiche Werkzeuge, die Unternehmen auf ihrer Reise in die Zukunft behilflich sein können. Als wichtigstes Instrument stellte Dennis Schäuble die Balanced Score Card vor. In ihr wird tabellenförmig erfasst, welche messbaren Kennziffern hinter welchen Zielen stecken. Ist ein definiertes Ziel aus der Marktperspektive heraus betrachtet zum Beispiel eine stärkere Stammkundenbindung, so könnte sich die Zielerreichung durch mehr ausgegebene  Kundenkarten (beispielsweise mehr als 50 pro Monat) ausdrücken.



Maßnahmen für passgenaue Beratung

In einem Open Space Workshop mit den vier Stationen bzw. Handlungsfeldern  Mitarbeiter, Finanzen, Prozesse und Markt diskutierten die über 30 Teilnehmer letztlich, welche Einzelaspekte ihnen für eine strategische Entwicklung am wichtigsten erschienen. Die gesammelten Punkte wurden dann im Plenum vorgestellt.

„Die gemeinsam erarbeiteten Punkte sind quasi eine Checkliste der bereits spürbaren Veränderungen, die bei der  Zielfestlegung berücksichtigt werden müssen.  Sie verdeutlichen aber auch die Komplexität der Strategieentwicklung. Mit unseren vielfältigen Beratungsmodulen wollen wir die Unternehmen bei diesem Prozess ganz praktisch unterstützen“, fasste Sonja Zeiger-Heizmann, Leiterin des Fachbereichs Wirtschaftsförderung und Unternehmensservice die Aktivitäten zusammen. Weitere Infoabende sind bereits geplant.

Die Managementtechniken im Überblick

  • INQA-Check: Ein Unternehmenscheck, der die klassischen betriebswirtschaftlichen Themen behandelt und als Selbstbewertungsinstrument für Betriebsinhaber fungiert. Der Check hilft Unternehmen, Antworten auf kritische Fragen zu finden und macht damit Verbesserungspotenziale sichtbar. Wer eine betriebswirtschaftliche Beratung durch die Handwerkskammer Konstanz in Anspruch nehmen möchte, kann mit dem INQA-Check die ideale Grundlage dafür schaffen.
      www.inqa-unternehmenscheck.de

  • Geschäftsfeld-Tableau: Eine gute Möglichkeit, die strategische Ausrichtung eines Betriebs zu erarbeiten und gleichzeitig Weiterentwicklungs-Potenzial zu definieren, bietet das Geschäftsfeld-Tableau. Hierbei wird das Angebotsspektrum eines Unternehmens nach Geschäftsfeldern aufgeteilt, um dann die zugehörigen Kundengruppen und die jeweiligen Umsatzanteile zuzuordnen. So lässt sich ablesen, wie viel Ertragskraft in den jeweiligen Geschäftsfeldern steckt und wo sich Investitionen lohnen.

  • ABC-Analyse: Wesentliches von Unwesentlichem unterscheiden – darum geht es bei dieser Managementtechnik. Zunächst muss der Unternehmer den Jahresverbrauchswert seines Betriebs ermitteln. Dann listet er die Artikel seines Portfolios absteigend nach wertmäßigem Verbrauchswert auf und errechnet den Prozentanteil jedes Materials an der Gesamtverbrauchssumme. Anschließend werden die Prozentanteile kumuliert, sodass der Unternehmer folgende Gruppierung vornehmen kann: A – Die wichtigsten Artikel (machen ca. 75% des Umsatzwertes aus), B – Weniger wichtige Artikel (machen ca. 20% des Umsatzwertes aus), C – Unwichtige Artikel (machen ca. 5% des Umsatzwertes aus).

  • Ansoff-Matrix: Diese Matrix legt den Fokus auf das Wachstumspotenzial eines Unternehmens. Hierfür werden bestehende und mögliche, neue Produkte, sowie bestehende und mögliche, neue Märkte betrachtet. Aus dieser Zusammenschau können Unternehmer Inspirationen für die strategische Ausrichtung ihres Betriebs gewinnen und neue Wachstumsfelder erkennen.

  • Eisenhower-Prinzip: Mit dieser Technik lässt sich die Dringlichkeit und Wichtigkeit von Aufgaben besser einschätzen. Unternehmer können dadurch weniger dringliche oder wichtige Tätigkeiten an Mitarbeiter delegieren, beziehungsweise in der Priorisierung angemessen bewerten.
    www.youtube.com/watch?v=tT89OZ7TNwc

  • Balanced Scorecard: Sie stellt den strategischen Unternehmenszielen die notwendigen Kennzahlen zur Erfolgsmessung gegenüber. Dadurch unterstützt dieses Managementinstrument sowohl beim Finden, als auch beim Umsetzen einer  Strategie. Dank der messbaren Kennzahlen wissen auch die Mitarbeiter, wie sie ihren Betrieb voranbringen und noch erfolgreicher machen können.
    wirtschaftslexikon.gabler.de/Archiv/1856/balanced-scorecard-v7.html


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