Werkzeugwand in der Werkstatt der Holzmanufaktur Rottweil
HWK KN / Torben Nuding

Tag des Handwerks 2023 - 1 von über 13.000Schreiner Günther Seitz

Blick in die große Werkhalle der Holzmanufaktur Rottweil.
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Zu restaurierendes Fenster in der Holzmanufaktur Rottweil.
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Junge Mitarbeiterin mit Gehörschutz schleift Holz in der Holzmanufaktur Rottweil.
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Wertschätzen statt Wegwerfen

Vor über 30 Jahren, als Günther Seitz noch als angestellter Schreiner arbeitete, hatten er und sein Kollege Hermann Klos genug davon, immer wieder alte Fenster und Türen entsorgen zu müssen – und sie wagten den Schritt in die Selbstständigkeit. Ihr Bestreben war und ist es, ästhetische und historische Werte zu bewahren und zu erschließen. Heute beschäftigen sie über 100 Mitarbeiter und sind international gefragt.

Die Holzmanufaktur Rottweil hat sich auf die Reparatur, Restaurierung und Rekonstruktion von historischer Gebäudeausstattung spezialisiert. Hunderte Jahre alte Fenster, Türen, Böden und Täfelungen der oft denkmalgeschützten Bauten werden von den Schreinern, Glasern und Malern instandgesetzt – und nicht selten „auf Hobel gefertigt“. Handwerkliche Präzision und die Liebe zum Detail spielen hierbei eine besondere Rolle.

Die Holzmanufaktur hat im Jahr 2022 für ihr Projekt „Energetische Ertüchtigung von Bestandsfenstern und Gläsern in historischer Bausubstanz als Beitrag zum Klimaschutz und zur Ressourceneffizienz“ den renommierten Seifrizpreis erhalten.

Der Bewahrer

Nachhaltigkeit ist für Günther Seitz und die Holzmanufaktur Rottweil keine Floskel. 

Für den eigenen Firmensitz hat der Betrieb die Gebäude der ehemaligen Rottweiler Pulverfabrik zu Büros und Werkstätten umgenutzt. Denn nachhaltig ist die Nutzung alter Gebäude besonders dann, wenn man möglichst viel erhält und die Gegebenheiten optimal nutzt. Einer der Gründe hierfür ist die sogenannte „graue Energie“: Sie bezeichnet die Energiemenge, die für Herstellung, Transport, Lagerung, Verkauf und Entsorgung eines Bauteils aufgewendet werden muss. Dieser „Bestandsschatz“ wird oftmals nicht beachtet.

Alte Gebäude haben häufig den schlechten Ruf eines hohen Energieverbrauchs – obwohl man diesen mit teils simplen Umbauten wesentlich optimieren könnte. Deshalb ist es umso wichtiger, pfiffige und lösungsorientierte Ideen zu entwickeln. Dieses Wissen dann auch an die nächste Generation weiterzugeben und deren Bewusstsein dafür zu schärfen – das liegt Günther Seitz besonders am Herzen.





Schreinerhandwerk

Holzgewerbe

Als Schreinerin oder Schreiner (alias Tischlerin oder Tischler) ist man Experte für Holz: Ob Tische, Schränke, Türen oder Treppen – man stellt Gebrauchsgegenstände aus dem natürlichen Rohstoff Holz her.

Neben dem Beraten der Kundschaft zu Einrichtungslösungen und Gestaltungsmöglichkeiten, nimmt man Maß und entwirft Skizzen und Zeichnungen mit computergestützten Programmen.

Die Einzelteile der Konstruktionen fertigt man manuell und mit- hilfe von Maschinen. Man schleift, hobelt und behandelt diese und fügt die einzelnen Bauteile soweit wie möglich zusammen. Vor Ort montiert man die Bauteile zu einem fertigen Möbelstück, verschraubt, verleimt und sichert es ab – passgenau und mit Liebe zum Detail.

 Informationen zur Ausbildung als Schreiner/-in (Tischler/-in)

Nahaufnahme von Tisch-Kreissäge
HWK KN / Torben Nuding

Junge Schreinerin mit Gehörschutz bohrt Loch in ein Brett.
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