Lust auf einen Beruf mit Zukunft? Der Andrang zur Auftaktveranstaltung des Tags des Handwerks in der Bildungsakademie in Singen war groß.
Handwerkskammer Konstanz
Lust auf einen Beruf mit Zukunft? Der Andrang zur Auftaktveranstaltung des Tags des Handwerks in der Bildungsakademie in Singen war groß.

Perspektiven für die Zukunft

Einen anschaulichen und überaus praktischen Einblick in 36 Ausbildungsberufe erhielten die Schülerinnen und Schüler aus Singen beim Tag des Handwerks

„Cool!“, entfuhr es den Schülern, als Georg Hiltner, Hauptgeschäftsführer der Handwerkskammer Konstanz, zur Auftaktveranstaltung in die Berufsakademie Singen mit dem Motorrad einfuhr. Ebenso jugendgerecht gestaltete sich das Interview, das SÜDKURIER-Redakteur Andreas Schüler mit ihm und drei Auszubildenden führte. Alan Abdo, der vor drei Jahren als Flüchtling nach Deutschland kam, hat seine Zukunft in die Hand genommen und absolviert jetzt seine Ausbildung zum Glaser und Fensterbauer.  Absolut begeistert vom Beruf des Schilder- und Lichtreklameherstellers ist Svenja Rudolf. „Der Beruf ist absolut vielseitig und kreativ“, stellt sie fest. Und sie hatte - aus eigener Erfahrung - einen wertvollen Rat für die Schüler parat: „Macht Praktika! Das kann ich nur jedem ans Herz legen, denn damit hat man auch mit einem schlechten Schulabschluss gute Chancen auf einen tollen Ausbildungsplatz.“ Wenn ein Betrieb die Person und deren Leistungsfähigkeit und -bereitschaft erlebten, seien Abschlussnoten nicht mehr wirklich entscheidend.

Dieser Berufsinformationstag, den die Handwerkskammer Konstanz gemeinsam mit Singen Aktiv Standortmarketing, Singener Handwerkerrunde, der Agentur für Arbeit, dem geschäftsführenden Schulleiter und dem Gesamtelternbeirat der Singener Schulen sowie 37 Betrieben auf die Beine stellte, war anschaulich, lebendig, jugendgerecht, informativ und zeigte den Jugendlichen Zukunftsperspektiven auf. Jeder Schüler konnte am Tag des Handwerks in drei von insgesamt 36 Ausbildungsberufen Einblick nehmen.  Whitney und Fiona hatten sich eines zum Ziel gesetzt: „Wir wollen uns alles mal anschauen und viel mitnehmen.“ Auf ihrem Programm standen Besuche beim Optiker und im Autohaus und das Testen der Berufsbilder Friseur und Kosmetikerin. Letztgenannte hätten Alessia und Stefanie am allerliebsten näher kennengerlernt. „Schminken ist immer ein Thema. Aber leider  war das schon ausgebucht“, bedauerte Stefania. Stattdessen hatten sie sich für die Berufe Drucker, Rollladenbau und Schreiner entschieden. Eine gewisse Skepsis hegten sie gegenüber dem Rollladenbau, hingegen „Schreiner ist noch eher was für Mädels“, befand Alessia.

Echte Handarbeit und Fingerspitzengefühl zeichnen auch den vielseitigen Beruf des Stuckateurs aus. Das erlebten auch die Gymnasiasten Pablo, Tim und Moritz hautnah, und zwar schon beim Gipsanrühren - eine wesentliche Vorarbeit für das Gießen von Gipsfiguren. „Es ist cool, selber etwas herzustellen“, wertete Tim anschließend. Allerdings liebäugeln die drei  aktuell noch eher mit einem Studium. Aber bis dahin: „Wir haben noch vier Jahre bis zum Abi.“

Mit Enthusiasmus widmeten sich Angelina, Hannah, Jasmin und Michelle der Tupftechnik. Dass sie sich den Beruf des Malers mal genauer anschauen wollten, war naheliegend. Alle vier jungen Damen haben ihre Zimmer selbst gestrichen. Jasmin hat sogar eine  Wand zusätzlich mit einem „roten Streifen mit Blumen“ verziert. „Ist nur leider etwas schief geworden“, bedauert Jasmin. „Der Tag macht richtig Spaß“, wertete Hannah, zumal alle vier Mädchen jetzt  Maler in die engere Berufswahl ziehen. Und vor allem haben sie jetzt die ideale Technik erlernt und weitere Ideen bekommen, wie sie ihre Zimmer eigenhändig noch schöner gestalten können. 

Ungewöhnlicher Auftritt: Beim Tag des Handwerks fuhr Georg Hiltner, Hauptgeschäftzsführer der Handwerkskammer Konstanz, mit dem Motorrad in die Bildungsakademie in Singen.
Ungewöhnlicher Auftritt: Beim Tag des Handwerks fuhr Georg Hiltner, Hauptgeschäftzsführer der Handwerkskammer Konstanz, mit dem Motorrad in die Bildungsakademie in Singen.