Mein Handwerk und ichRamona Laufer, angehende Bestattungsfachkraft

Portrait der jungen Bestattungsfachkraft Ramona Laufer im Hochformat.
privat

 Arbeitet bei Preidel, Hirt & Butz, dem Bestattungshaus am Friedhof in Villingen

 „Als ich acht Jahre alt war, ist ein enger Familienangehöriger gestorben. Damals hatte ich zum ersten Mal Kontakt zu einem Bestatter, meinem heutigen Arbeitgeber. Die Gespräche, die Trauerfeier und wie der Verstorbene hergerichtet wurde – all das habe ich als sehr wertschätzend und unterstützend erlebt. Von da an stand mein Berufswunsch fest.

Mein Beruf ist sehr abwechslungsreich – das gefällt mir am besten. Ich lerne immer neue Leute kennen, plane mit ihnen die Trauerfeier, setze Zeitungsanzeigen, drucke Danksagungskarten und beantrage Sterbeurkunden. Die Trauergespräche nehmen die meiste Zeit ein, aber auch das Abholen und Herrichten der Verstorbenen machen einen großen Teil meiner Arbeit aus. Ich schätze es, dass ich die Verstorbenen auf ihrem letzten Weg begleiten darf. Und ich finde es schön, wie ehrenvoll wir diesen Abschied gestalten. Gleichzeitig kann ich mit meiner Arbeit den Hinterbliebenen helfen und sie unterstützen. Das empfinde ich als sehr erfüllend. Natürlich fühle ich auch immer mit, aber wenn ich aus dem Büro gehe, lasse ich die Geschichten dort. Anders ginge es nicht. Beruf und Privates trenne ich strikt.

Ohne Späßle geht es bei uns im Team nicht – natürlich nur, wenn es die Situation hergibt. Insgesamt sind wir zu neunt und es fühlt sich oft an, als wären wir eine kleine Familie: Wir sind füreinander da und reden auch viel, wenn zum Beispiel jemand etwas Belastendes erlebt hat.

Meine Ausbildung hätte ich verkürzen können, das wollte ich aber nicht. Ich will alles lernen – ganz ohne Druck. Nach meiner Ausbildung möchte ich am liebsten in meinem jetzigen Betrieb weiterarbeiten und das Leben leben – mit allem, was mir wichtig ist. Dann muss man auch den Tod nicht fürchten.“