Mein Handwerk und ichNatalie Matern, Schreinerin

Portrait der jungen Schreinerin Nathalie Matern im Hochformat.
privat

 Arbeitet bei der Schreinerei Bürk in Ravensburg

 „Nach meinem Abitur wollte ich eigentlich Architektur studieren. Als es dann konkret wurde, war mir aber klar, dass ich lieber praktisch arbeiten wollte. Schon mein Opa war Schreiner, daher hatte ich einen Bezug zu Holz. Um einen ersten Eindruck von dem Beruf zu erhalten, habe ich nach dem Abitur ein Praktikum als Schreinerin bei den Technischen Betrieben in Konstanz begonnen. Anfangs war ich sehr platt – acht Stunden arbeiten an der frischen Luft war ich nicht gewohnt. Aber die Arbeit hat mir gefallen. Zwei Tage nach Praktikumsbeginn habe ich mich beim Berufsschulzentrum in Radolfzell beworben und kurz darauf meine Ausbildung begonnen.

Das Beste an meinem Beruf ist die Vielseitigkeit! Ich kann Türen und Fenster einbauen, Böden verlegen und natürlich Möbel bauen: von Tischen, über Sideboards und Stühle bis hin zu Kleiderschränken. Als Schreinerin muss man manchmal schwer tragen und braucht hin und wieder etwas mehr Kraft. Aber an die körperliche Arbeit gewöhnt man sich, denn das Positive überwiegt. Schreinerin sein ist eine sehr lohnende Arbeit, am Ende sieht man immer, was man geschafft hat. Meiner Meinung nach sollten viel mehr Frauen im Handwerk arbeiten!

Nach meiner Ausbildung habe ich ein Jahr als Gesellin beim Holzprojekt Flensberg und Broede in der Reichenau Waldsiedlung gearbeitet. Um mehr Geld zu verdienen, wollte ich dann schnell meinen Meister machen. In Ravensburg habe ich mit der Schreinerei Bürk einen tollen Betrieb gefunden, bei dem ich auch mein Meisterstück fertige. Aktuell stecke ich mitten in den Vorbereitungen für meine Meisterprüfung.

Mit dem Meisterbrief möchte ich erst einmal ein paar Jahre Berufserfahrung sammeln, vor allem in den Bereichen Kundenberatung, Entwurf und Fertigung. Später könnte ich mir einen eigenen Betrieb vorstellen, der sich auf Möbel spezialisiert.“