AusbildungsstartMehr junge Menschen starten ins Handwerk

29.08.2025: Zum Ausbildungsstart gibt es gute Nachrichten aus dem regionalen Handwerk: 1.341 junge Menschen beginnen ihre Ausbildung in einem Handwerksbetrieb – 3,5 Prozent mehr als im Vorjahr.

Junge Frau bohrt auf einer Baustelle in Holz.
amh-online.de

Zum Beginn des Ausbildungsjahres haben sich wieder mehr junge Menschen in der Region für eine Ausbildung im Handwerk entschieden. Insgesamt 1.341 neue Auszubildende starten in diesen Tagen ihre berufliche Laufbahn in den Handwerksbetrieben des Kammerbezirks Konstanz. Das entspricht einem Zuwachs von 3,5 Prozent gegenüber dem Vorjahr.

„Wir heißen die neuen Auszubildenden ganz herzlich im Handwerk willkommen“, freut sich Handwerkskammerpräsident Werner Rottler. „Dieser Zuwachs ist ein positives Signal – auch wenn wir im Vergleich zu den vergangenen zehn Jahren noch nicht da sind, wo wir hinwollen. Für viele Betriebe bleibt die Suche nach passenden Auszubildenden herausfordernd.“

Zuwanderung stabilisiert Lebensmittelhandwerk

Auffällig ist die große Anzahl an Auszubildenden im bisher eher schwer zu besetzenden Berufsfeld Lebensmittelfachverkauf. Knapp 50 neue Verträge wurden hier verzeichnet – in den letzten Jahren waren es nicht einmal halb so viele. Ein Blick auf die Herkunft der neuen Azubis zeigt: Viele der neuen Fachverkäuferinnen und Fachkäufer kommen vor allem aus Indien, Indonesien oder Marokko und sind über verschiedene Projekte in die Region gelangt. „In einigen Branchen ist Zuwanderung eine wesentliche Säule der Zukunftssicherung,“ betont Kammerpräsident Werner Rottler.

Nach wie vor stark nachgefragt, aber auch mit anhaltend hohem Fachkräftebedarf zeigen sich die Berufe KFZ-Mechatroniker (187 neue Verträge), Anlagenmechaniker SHK (141), Elektroniker (146) und Zimmerer (133).

Sorge um fehlende Orientierung nach der Schule

Mit Blick auf die Bildungswege vieler Jugendlicher zeigt sich der Kammerpräsident jedoch besorgt: „Immer mehr junge Menschen legen nach der Schule lange Pausen ein oder bleiben in Helferjobs hängen. Das schnelle Geld lockt, aber ohne Ausbildung droht dauerhaft der Niedriglohnsektor.“

Rottler fordert deshalb eine weitere Verstärkung der praxisnahen Berufsorientierung an den Schulen, auch bei den Gymnasien. Als einen wichtigen Ansatz sieht er das derzeit in Planung befindliche Freiwillige Handwerksjahr: „Für Jugendliche, die noch unentschlossen sind, wäre das eine wertvolle Entscheidungshilfe und ein guter Einblick in die Vielfalt des Handwerks.“

Bewerbungen weiterhin möglich

Auch im Herbst haben Jugendliche noch die Chance, ins Handwerk einzusteigen. Interessierte finden Informationen und freie Ausbildungsplätze unter www.hwk-konstanz.de/ausbildung.