Mein Handwerk und ichJulia Pfingst, Klempnerin

Portrait der jungen Klempnerin Julia Pfingst im Hochformat.
privat

 Arbeitet bei der Blechnerei Pfingst in Konstanz

 „Nach der Realschule wusste ich nicht, was ich machen soll. Also habe ich eine Banklehre begonnen und nach der Ausbildung noch ein halbes Jahr als Bankkauffrau gearbeitet. Aber der Beruf hat mich nicht erfüllt, im Büro war es mir zu eintönig. Im Urlaub habe ich meinem Vater im Metallbaubetrieb geholfen und da hat es sofort klick gemacht. Zwei Monate später habe ich bei der Bank gekündigt und eine Ausbildung zur Klempnerin begonnen. Und ich habe es nie bereut – im Gegenteil: Handwerk macht mich glücklich!

Ich arbeite jeden Tag an der frischen Luft und habe oft wunderschöne Aussichten auf den Bodensee. Als Klempnerin bin ich Expertin für Blecharbeiten: Ich biege, schneide, schraube, klebe, löte und schweiße. Unsere Aufträge reichen von der Fassadenverkleidung über das Anbringen von Regenrohren bis hin zu Metalldächern, Fensterbänken und Kaminverwahrungen. Am Ende des Tages sehe ich immer, was ich verbessert und verschönert habe – das liebe ich an meinem Beruf.

In meinem Betrieb bin ich allein unter Männern. Da gibt es kaum Zickereien, allerdings ist der Umgang manchmal etwas härter. Als Frau muss ich mich täglich durchsetzen in der Männerwelt. Grundsätzlich ist die Stimmung aber lässig und entspannt.

Dieses Jahr will ich mit dem Meisterkurs Teil III und IV starten. Mein Traum ist es, irgendwann in die Geschäftsführung unseres Betriebs einzusteigen. Mir macht es Spaß, Verantwortung zu übernehmen und Lösungen zu finden. Das finde ich toll am Handwerk: dass man schnell nach vorne kommt.“