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Konjunkturbericht 1. Quartal 2021Das Handwerk ist optimistisch

Auch wenn die wirtschaftliche Erholung insgesamt noch auf sich warten lässt: Das Handwerk in der Region blickt nach einem Jahr im Krisen-Modus wieder optimistischer in die Zukunft. Laut aktueller Umfrage der Handwerkskammer Konstanz erwarten gut 40 Prozent der Betriebe in den nächsten drei Monaten bessere Geschäfte. Nur rund acht Prozent befürchten eine Verschlechterung der Geschäftsentwicklung. Vor einem Jahr waren es noch 31,5 Prozent.

„Da die Impfkampagne jetzt allmählich an Fahrt gewinnt, wächst die Hoffnung, zu mehr Normalität zurückkehren zu können. Das ist auch dringend vonnöten, denn in vielen Handwerksbetrieben sind die Reserven inzwischen aufgebraucht. Eine nochmalige Verlängerung und Verschärfung des Lockdowns könnte das erhoffte Wachstum allerdings schnell wieder zunichtemachen“, warnt Werner Rottler, Präsident der Handwerkskammer Konstanz, mit Blick auf die Debatten der letzten Wochen.

Die Unsicherheiten und Beschränkungen der letzten Monate haben in vielen Gewerken Spuren hinterlassen. Einzig Betriebe, die für den gewerblichen Bedarf arbeiten, standen im ersten Quartal 2021 besser da als vor einem Jahr. In allen anderen Gewerken hat sich die Geschäftslage vergleichsweise verschlechtert – wenn auch auf sehr unterschiedlichen Niveaus und in ganz unterschiedlichem Ausmaß.

Nur leichte Einbußen waren im Ausbauhandwerk und in der Baubranche zu verzeichnen. Rund drei Viertel dieser Betriebe bezeichnen ihre Geschäftslage weiterhin als „gut“. Deutlicher fiel der Rückgang in den Gesundheitsberufen von Augenoptiker bis Zahntechniker aus. Dennoch bezeichneten über 80 Prozent der Betriebe dieser Branche die Lage zumindest als gut bis befriedigend. Schlecht lief es dagegen für jeden zweiten Betrieb im Nahrungsmittelhandwerk, die große Mehrheit der Kfz-Betriebe (73 Prozent) und vor allem im Bereich der persönlichen Dienstleistungen (76 Prozent), der über Monate hinweg von Betriebsschließungen betroffen war. 

Die angespannte Situation in diesen Gewerken spiegelt sich in fast allen Konjunkturindikatoren des gesamten Wirtschaftszweigs wieder: Weder die Auftrags- noch die Umsatzlage des ersten Quartals konnte sich mit früheren Rekordergebnissen des Handwerks messen. Anders als 2020 erwarten die Betriebe im Frühjahr jedoch eine wesentlich dynamischere Entwicklung.

Auch die Auslastung war in den letzten drei Monaten geringer als vor einem Jahr. Entsprechend zurückhaltend waren viele Handwerksunternehmen bislang bei Investitionen und der Einstellung neuer Mitarbeiter. Nun aber planen über zehn Prozent der Befragten, zusätzliche Arbeitsplätze zu schaffen, während nur knapp fünf Prozent der Betriebe ihre Belegschaft verkleinern wollen.