Gruppenbild - zwei Männer, drei Frauen
HWK KN
Ausbildungs-Experten (v.li.): Sonja Schütz, Holger Ludwig und Gesine Christ (Agentur für Arbeit Villingen-Schwenningen), Claus Balmer (Bildungsträger ABA) und Alexandra Hagen-Ettl (Handwerkskammer Konstanz).

AusbildungAsA hilft Azubis durch die Berufsschule

Wer schlechte Noten im Zeugnis hat, tut sich oft schwer, einen Ausbildungsplatz zu finden. Darüber hinaus entscheiden schulische Leistungen auch während der Ausbildung, ob diese erfolgreich verläuft. Allerdings sagen Schulnoten wenig über das handwerkliche Geschick und die Motivation der Azubis aus. Auszubildende und Betriebe können mit dem Förderinstrument der Assistierten Ausbildung individuelle und persönliche Unterstützung erhalten – zum Beispiel um Wissensrückstände aufzuholen oder Konflikte zu lösen.

Warum ist es wichtig, Jugendliche bei der Ausbildung zu unterstützen?

Der enorme Fachkräftebedarf fordert von Betrieben, sich Bewerber genauer anzuschauen. „Auch wenn jemand mehr Unterstützung braucht, kann aus ihm ein engagierter Handwerker werden“, sagt Alexandra Hagen-Ettl, Ausbildungsbegleitung bei der Handwerkskammer in Konstanz. Sie hilft Jugendlichen in den Landkreisen Waldshut und Schwarzwald-Baar auch in schwierigen Situationen durch die Ausbildung. Egal ob Probleme zuhause, im Betrieb oder in der Schule, ob psychische oder andere gesundheitliche Schwierigkeiten – Alexandra Hagen-Ettl hilft, damit es zu einem erfolgreichen Abschluss kommt. Dabei unterstützt auch das Angebot der Assistierten Ausbildung der Agentur für Arbeit. Mit der Assistierten Ausbildung erhalten Azubis individuell auf sie zugeschnittenen Stütz- und Förderunterricht und eine Ausbildungsbegleitung als feste Ansprechperson zur Seite gestellt.

Holger Ludwig, Teamleiter Berufsberatung bei der Agentur für Arbeit im Schwarzwald-Baar-Kreis, betont wie wichtig für jeden einzelnen Jugendlichen eine abgeschlossene Berufsausbildung ist: „Die Anforderungen in der Berufswelt werden immer spezialisierter. Da ist eine gute Grundlage wichtig. Eine Ausbildung ist damit die Basis für ein hoffentlich erfolgreiches Berufsleben – das gilt auch für den Gesellenbrief.“

Welche Rolle spielen Betriebe bei der Förderung junger Menschen?

„Wir haben viele engagierte und moderne Ausbildungsbetriebe in der Region“, sagt Holger Ludwig. Unterstützung würden diese bei der Agentur für Arbeit finden. „Wir zeigen, welche Möglichkeiten es gibt, aus vermeintlich schwächeren Jugendlichen verlässliche Fachkräfte für die Zukunft zu machen.“ Das Handwerk sei eine attraktive Branche, in der Macher gute Karriereaussichten hätten. „Die Bildung der Menschen ist das Fundament unseres Wohlstands. Die Arbeitswelt wird komplexer und spezialisierter. Umso mehr gilt, dass wir jeden jungen Menschen brauchen und die jungen Leute nach ihren Fähigkeiten und Potenzialen fördern sollten“, appelliert Ludwig an die Betriebe.

Wie kann ein Betrieb an AsAflex teilnehmen?

Die Beantragung der assistierten Ausbildung ist sowohl für den Betrieb, als auch den Jugendlichen einfach und geschieht im Zusammenspiel mit dem für die Durchführung beauftragten Bildungsträger. Der Betrieb kann seinen Azubi über das Angebot informieren und damit unterstützen. Das Fachpersonal des Bildungsträgers unterstützt beim Stellen des nötigen Förderantrags, aber auch die Berufsberatung und der Arbeitgeber-Service der Agentur für Arbeit geben gerne Hilfestellung. Die Agentur für Arbeit genehmigt die Förderleistung bei entsprechender Vorlage der Fördervoraussetzungen. Das Angebot ist schnell umsetzbar, kann jederzeit in Anspruch genommen werden und ist kostenlos.

„Meist macht die Berufsschule die Jugendlichen auf das Programm aufmerksam. Dieser stellt dann den Antrag“, erklärt Claus Balmer vom Bildungsträger ABA, der den Unterricht umsetzt. „Für die Betriebe bedeutet das Programm kaum Mehraufwand. Es gibt alle drei Monate ein Gespräch mit dem Ausbildungsbegleiter. Den Rest übernehmen wir.“ Ausbildungsbegleiterinnen der Handwerkskammer und der ABA sind dabei in ständigem Kontakt mit dem Jugendlichen und helfen bei der Lösung von Problemen – auch wenn sie nicht schulischer Natur sind.

Wie sieht die Unterstützung aus?

Der Stütz- und Förderunterricht bei AsAflex ist auf die Jugendlichen individuell abgestimmt und berufsspezifisch, erklärt Claus Balmer. „Wir haben kleine Gruppen mit bis zu acht Schülern, damit der Dozent direkt unterstützen kann.  Wenn es nötig ist, sind auch Einzelgespräche möglich. Wir richten uns nach den Leistungen der Schüler.“ In der Regel findet die Nachhilfe für drei Stunden in der Woche statt, kann aber bei Bedarf auch aufgestockt werden.

Auch Schüler mit Lernbehinderungen können von dem Programm profitieren. Mit AsAflex bekommen sie gezielte Unterstützung, um theoretische Inhalte besser zu behalten.

Welche Potenziale gibt es noch?

Holger Ludwig betont, dass die Agentur für Arbeit viele Möglichkeiten hat, um bei einer Ausbildung zu unterstützen und einen erfolgreichen Abschluss zu ermöglichen. Die Ausbildung zum Fachpraktiker eignet sich beispielsweise für Jugendliche mit Lernbehinderung, da die praktischen Inhalte der Ausbildung stärker gewichtet sind. Die Agentur für Arbeit kann die ausbildenden Betriebe mit einem Ausbildungszuschuss unterstützen. „Die Fachpraktikerausbildung gibt Jugendlichen mit Lernbeeinträchtigungen eine Chance. Aber auch der Betrieb kann darüber einen motivierten und zuverlässigen Mitarbeiter finden“, erklärt Sonja Schütz, die bei der Agentur für Arbeit Rottweil - Villingen-Schwenningen für das Thema Rehabilitation und berufliche Teilhabe zuständig ist, die Vorzüge der dreijährigen Ausbildung

 


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Alexandra Hagen-Ettl

Ausbildung und Prüfung
Ausbildungsbegleitung (Landkreise Schwarzwald-Baar und Waldshut)

Tel. 07721 9988-15

Fax 07531 205-6915

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