Die beste Friseurmeisterin: Anna Mijatovic.
Oliver Hanser

Beste Friseurmeisterin 2020Anna Patrizia Mijatovic

Friseurmeisterin Anna Patrizia Mijatovic, 33 Jahre, aus Tettnang (Bodenseekreis) findet, dass man im Beruf nichts unversucht lassen sollte. Deshalb hat sie nach zwölf glücklichen Gesellenjahren ihre Komfortzone verlassen und ganz neue Stärken entdeckt.

Der Weg

„Seit ich denken kann, war ich fasziniert von diesem Beruf. Als Kind wurde ich öfter gefragt, was ich denn mal werden wolle, und meine Antwort war ausnahmslos: ‚Friseurin‘. Also entschied ich mich nach meinem Realschulabschluss, endlich die Ausbildung als Friseurin zu beginnen, die ich dann erfolgreich nach drei Jahren abgeschlossen habe. Ich hatte das große Glück, übernommen zu werden und erlebte zwölf glückliche Gesellenjahre in meinem Lehrsalon, in dem ich mich wie zuhause und dem ich mich immer noch verbunden fühle. Doch nach vielen Fortbildungen und Seminaren war es Zeit, noch einen Schritt weiterzugehen und meine Komfortzone zu verlassen – und somit entschied ich mich, den Meister zu machen.

Ich bin der Meinung, dass man alles, was man in seinem Beruf erreichen kann, versuchen sollte zu erreichen. Nicht nur, weil der Meister ein wichtiges Qualitätsmerkmal im Handwerk ist, sondern weil der Meister einen dazu bringt, über sich hinauszuwachsen und weil er dabei hilft, den Stolz auf unser Handwerk zu wahren. Außerdem wollte ich für meine Zukunft alle Möglichkeiten haben, sei es eine Selbstständigkeit, eine Geschäftsübernahme oder vielleicht sogar noch ein Studium.“

Die Herausforderung

„In der Meisterprüfung entschied ich mich für das Thema ‚Seventies chic‘. Ich wollte eine Symbiose aus zwei Merkmalen der damaligen Zeit schaffen, zum einen Discokultur und zum anderen Hippiezeit. Die besondere Herausforderung war es, meinen eigenen Erwartungen und insbesondere denen der Prüfer gerecht zu werden – und das unter Einhaltung der vorgegebenen Prüfungszeit.

Ich bin stolz darauf, dass ich nach zwölf Gesellenjahren meinen Mut zusammengenommen und nochmal die Schulbank gedrückt habe. Das gab mir die Möglichkeit, neue Seiten an mir zu entdecken. Vor dem Meisterkurs dachte ich, dass meine Stärken nicht unbedingt in Rechnungswesen oder Buchhaltung liegen, aber ich wurde eines Besseren belehrt. Das zeigt, dass man mit Disziplin und Willenskraft alles schaffen kann – und das macht mich stolz.“

Das Ziel

„Ich kann mir im Moment vieles vorstellen, dazu gehört natürlich auch die Selbstständigkeit, eine Lehrtätigkeit auszuüben oder selbst als Prüferin die Handwerkskammer zu unterstützen.“