Meisterfeier 2025300 neue Meisterinnen und Meister feiern ihren Abschluss
17.11.2025: Bei der Meisterfeier in Donaueschingen bekamen Handwerker aus 18 Gewerken ihre Meisterbriefe überreicht.
Es gibt einige wirklich besondere Momente im Leben. Für Handwerker gehört die Erhebung in den Meisterstand dazu. Rund 300 Meisterinnen und Meister feierten am Samstag, 15. November diesen Moment in den Donauhallen in Donaueschingen. Insgesamt kamen rund 900 Gäste zur Meisterfeierstunde der Handwerkskammer Konstanz und erlebten einen stimmungsvollen Tag, an dem die Leistung der frischgebackenen Meister gewürdigt wurde.
Mit dem Meistertitel beginne ein neuer Abschnitt im Leben, richtete sich Werner Rottler, Präsident der Handwerkskammer Konstanz, an die Meisterinnen und Meister in den ersten Reihen. „Mit jedem Meisterbrief, den wir heute verleihen, wächst nicht nur ein Stück persönlicher Erfolg. Es wächst Zukunft - Zukunft, die buchstäblich aus Ihren Händen kommt.“ Nach er Vergabe der Urkun-den erhob Rottler die Absolventen feierlich in den Meisterstand. Dafür kamen die 300 Meister auf die Bühne und genossen den langen kräftigen Applaus ihrer Familien, Freunde und der Ehrengäste - ein Gänsehautmoment.
Zu Beginn der Feier begrüßte Georg Hiltner, Hauptgeschäftsführer der Handwerkskammer Konstanz, gemeinsam mit Moderator Rolf Benzmann die Gäste. Als Ehrengäste kamen unter anderem der Oberbürgermeister von Donaueschingen, Erik Pauly, sowie Mitglieder des Landtags, Obermeister und Kreishandwerksmeister.
Der Meister sei eine gute Grundlage, um sich ständig weiterzuentwickeln und ein großer Schritt, um selbst Unternehmer zu werden, hob Georg Hiltner die Bedeutung des Meistertitels hervor. „Die Handwerkskammer bietet zahlreiche Weiterbildungsangebote, um den Betrieb nach vorne zu bringen. Es liegt mir am Herzen, dass jeder Meister Karriere macht.“
„Meisterlich ist das Ziel“
Präsident Rottler erinnerte daran, dass es ein steiniger Weg zum Meistertitel ist. „Das ist Handwerk: Perfektion gibt es nicht geschenkt und auf Anhieb, sondern man muss mit voller Hingabe und mit viel Herzblut daran arbeiten.“ Doch Meister hätten eine ganz andere Vorstellung von Qualität und wüssten, welche Verantwortung sie für Kunden und das Handwerk trügen: „Meisterqualität heißt, mehr zu tun, als die Norm verlangt. Sie sehen, was andere übersehen. Sie wissen, dass ‚gut‘ erst der Anfang ist, und ‚meisterlich‘ das Ziel.“
Rottler machte auch Mut: Das Handwerk habe schon immer das Zeug gehabt, um in Krisen stabil zu sein. So sehe er, dass der Wirtschaftsbereich auch in Zukunft unverzichtbar sein werde. KI decke keine Dächer, Elektroniker richteten Rechenzentren ein, Klempner sorgten für Kühlung, Handwerk sei unverzichtbar. Das habe sogar die Tech-Welt erkannt. Jensen Huang, der Chef des Chipherstellers Nvidia, sagte kürzlich, dass hunderttausende Fachkräfte im Handwerk benötigt würden. „Der Meisterbrief ist zwar aus Papier – aber das, was Sie daraus machen, ist Gold wert“, so Rottler.
Fotos der Meisterfeier 2025
Meister aus 18 Gewerken
Insgesamt haben 310 Handwerkerinnen und Handwerker in 19 Gewerken bei der Handwerkskammer Konstanz in diesem Jahr ihren Meister gemacht. Zur Vergabe der Urkunden wurde jedes Gewerk einzeln auf die Bühne gerufen. Dort gratulierten ihnen Präsident Werne Rottler und Hauptgeschäftsführer Georg Hiltner, begleitet von der Musik von Schnitzer’s Music Kitchen. Gesondert wurden die 13 Bestmeister des Jahres 2025 gewürdigt.
Auch der Präsident des Zentralverbands des deutschen Handwerks (ZDH) Jörg Dittrich schickte Glückwünsche per Videobotschaft aus Berlin.
Stimmen der Meisterinnen und Meister
Sarah Schmid (39), Konditormeisterin aus Donaueschingen:
„Es fühlt sich einfach gut an, den Meistertitel zu haben. Richtig befreiend. Es macht mich stolz, das erreicht zu haben. Momentan bringe ich mein handwerkliches Wissen in der Produktentwicklung im Lebensmittelbereich ein und will mich dort weiterentwickeln. Handwerk steht für Qualität, miteinander und direkten Kundenkontakt. Arbeit mit Händen wird immer gebraucht. Das ist unser Qualitätsmerkmal.“
René Schmid (26), Kfz-Technikermeister aus Friedrichshafen:
„Ich bin froh, dass ich jetzt alles hinter mir habe und den Brief habe. Zuhause wird er gleich eingerahmt. Jetzt möchte ich das Wissen an unsere Auszubilden-den weitergeben, damit sie den Weg so wie ich gehen können und Spaß daran haben, Autos zu reparieren. Ich mag die Fehlersuche, Motoren auseinander-bauen und schauen, was los ist und es dann reparieren. Es ist ein tolles Gefühl, wenn das Auto wieder rund läuft und ich sagen kann, sie können sicher weiterfahren.“
David Christ (25), Installateur- und Heizungsbauermeister aus Horgenzell:
„Ich habe richtig Gänsehaut bekommen, als wir Meister auf der Bühne standen und alle applaudiert haben. Ich bin stolz, dass ich das erreicht habe. Durch den Meistertitel habe ich mehr Verantwortung. Als Heizungsbaumeister sorge ich dafür, dass es warm im Haus ist. Und die Kunden freuen sich über neue Bäder. Für mich ist es immer ein toller Moment, wenn ich das Ergebnis unserer Arbeit an einen Kunden übergebe.“
Kai Eppler (25), Maurermeister aus Frohnstetten:
„Der Meistertitel bedeutet mir viel und öffnet viele Türen für die Zukunft. Ich kann Führungspositionen einnehmen. Jetzt werde ich erstmal weiter als Vorar-beiter arbeiten. Langfristig strebe ich schon die Selbständigkeit an. Im Handwerk sieht man abends, was man gemacht hat. Auch wenn man dreckige Finger und eine nasse Jacke hat, bin ich stolz darauf, was ich mit den eigenen Händen geschafft habe. Ich bin an der frischen Luft und arbeite mit vielen Materialen wie Beton, Steinen oder Holz. Auch die vielen Maschinen machen den Beruf sehr vielseitig.“
Felix Ehlert (23), Zimmerermeister aus Ibach:
„Das Gefühl den Titel zu haben ist überwältigend. Ich will etwas bewegen, das Handwerk voranbringen. Meistersein bedeutet für mich, dass man sich selbst verwirklichen und kreativ sein kann. Ich kann eigene Unikate erstellen und Familie und Freunden zeigen, was ich erbaut habe. Das ist auch eine große Verantwortung. Außerdem möchte ich mich noch weiterentwickeln und neue Techniken hinzulernen. Wenn man ein Haus errichtet und am Ende von unten in den Himmel hochguckt und den Dachstuhl dort sieht – das ist einfach ein unglaubliches Gefühl.“
Die besten Meisterinnen und Meister des Jahrgangs
Chirurgiemechanikerin Miriam Höfig | Dachdecker Marvin Schümann | Elektrotechniker Emanuel Schwanz | Feinwerkmechaniker Marco Stoll | Fliesen-, Platten- und Mosaikleger Nico Schiffhauer | Friseurin Sina Zirell | Installateur und Heizungsbauer Lukas Bieler | Konditorin Sarah Schmid | Kraftfahrzeugtechniker Marco Wellhäuser | Maurer und Betonbauer Kai Eppler | Metallbauer Matthias Schneider | Stuckateur Fabian Mayer | Zimmerer Silas Hangst
Zahlen und Fakten rund um die diesjährigen Meisterinnen und Meister
- Unser jüngster Meister war in diesem Jahr knapp 20, der älteste schon fast 50 Jahre alt.
- Der beste Meister hat einen Notendurchschnitt von 1,52.
- Der Frauenanteil liegt in diesem Jahr bei 16 Prozent.