Strategie im Programm Wie sich Betriebe strategisch fit machen können
Wer seine Unternehmensstrategie nicht ständig überdenkt und weiterentwickelt, gerät schnell in eine Sackgasse. Welche Maßnahmen Betriebe ergreifen können und was das Gemeinschaftsprojekt Handwerk 2025 mit dem Land Baden-Württemberg für Handwerksbetriebe anbietet, stellte die Handwerkskammer im Rahmen der Veranstaltung „Strategie ist Programm“ in Konstanz vor.
Handwerk 2025 als gemeinsames Erfolgsprojekt
In Vertretung von Landeswirtschaftsministerin Nicole Hoffmeister-Kraut beschrieb Dr. Hans-Joachim Hauser, Leiter der Abteilung Mittelstand im Landesministerium für Wirtschaft, Arbeit und Wohnungsbau, die Eckpunkte des Programms. „Handwerk 2025 ist ein wesentliches Zukunftsprojekt unserer Mittelstandspolitik, und Strategie der rote Faden, der sich durch alle Einzelmaßnahmen zieht“, erläuterte er.
Kammerpräsident Gotthard Reiner hob in seiner Begrüßung hervor, dass die aktuellen technischen und globalen Entwicklungen eine besondere Herausforderung für die Handwerksbetriebe darstellen. „Da ist nicht nur Flexibilität und Anpassungsfähigkeit gefragt, sondern eben auch eine permanent zu überprüfende Unternehmensstrategie“, so Reiner. „Es ist wichtig, zunächst einmal das Unternehmensziel klar zu definieren, um dann strategisch einen Schritt nach dem anderen zu planen“, ergänzte Georg Hiltner, Hauptgeschäftsführer der Handwerkskammer Konstanz, der durch die Veranstaltung führte.
Neue Kundentypen ticken anders
Martin Träuble, Projektleiter für Strategien und Geschäftsmodelle bei der BWHM, wies in seinem Impulsvortrag auf neue Kundentypen hin, nämlich den „gut Informierten“ und den „vermeintlich Besserwissenden“, auf die sich Betriebe einlassen müssten. Statt zum Telefonhörer zu greifen und beim Handwerker nach einem Angebot zu fragen, informieren sich diese Kunden zuerst online, und zwar „mit dem Tablet am Samstagnachmittag auf der Couch“.
„Bevor ein Kunde einen Auftrag erteilt, hat er elf bis 18 Quellen befragt – und das zu 80 Prozent im Internet. Er trifft die Anbieterauswahl also schon bevor der Handwerker selbst etwas vom Kunden gehört hat“, so Träuble. 46 Prozent der Kunden machten sich eine Anbieterliste bevor sie den Kontakt zu einem Betrieb aufnehmen. „Kommen Sie auf diese Liste!“, forderte Träuble seine Zuhörer auf.
Moderne Marktplätze nutzen
Träuble plädierte darüber hinaus dafür, sich auf Online-Plattformen zu präsentieren, was große Produktanbieter bereits perfektioniert hätten. Mit komfortablen Online-Kundenwunschabfragen und Festpreisangeboten samt Angebotspaket für Wartung, Monitoring und Notfallservice veränderten sie den Markt. „Jetzt können Sie sagen, das alles ist nicht für mich, aber machen Sie sich Gedanken über Ihre Strategie, über Ihr Geschäftsmodell, Ihre Vermarktung und passen Sie Ihre Prozesse an – es gibt keine ,Ich mache da nicht mit‘-Strategie“, so Träuble.
Strategiecheck und viel Beratung zum Nulltarif
Die Berater Jan Benz, Fabienne Gehrig und Dennis Schäuble hatten noch mehr Infos zur perfekten Strategie im Gepäck: Zum Beispiel einen Strategiecheck, TEMP, den Betriebe mit einem Berater durchführen können oder auch ganz individuelle Personalberatungen zum Thema Personal finden, binden und führen. Auch die vom Land geförderte Digitalprämie wurde den Betrieben ans Herz gelegt. Und wer noch nicht weiß, wie er diese nutzen kann, sollte sich den 6. September freihalten. Dann nämlich führt die Handwerkskammer einen Innovationstag durch, auf dem sich regionale Softwareanbieter präsentieren und gerne mit Betrieben ins Gespräch kommen wollen.