Statement von Georg HiltnerWas mich bewegt: Notwendige Politik
Zu kompliziert, zu voraussetzungsreich, zu langsam: Die staatliche Unterstützung für coronabedingt in Not geratene Betriebe lässt spätestens seit Beginn der zweiten Pandemiewelle mehr als zu wünschen übrig. Milliarden sollten in der Überbrückungshilfe fließen, doch angekommen sind bei vielen Unternehmen, wenn überhaupt, nur Tröpfchen auf den heißen Stein. Das wurde seitens der Wirtschaftsorganisationen und Verbände immer wieder und mit Nachdruck angemahnt, doch erst jetzt scheint die Kritik im Wirtschaftsministerium gehört worden zu sein. Altmaiers Entschuldigung war tatsächlich überfällig, macht die Verzweiflung vieler Betriebsinhaber aber nicht wett. Hier wurde Vertrauen verspielt – das wohl wichtigste Gut in einer prekären Lage.
Das macht sich auch am schwindenden Optimismus der Handwerksbetriebe in der Region bemerkbar. Denn ob aktuell von Einschränkungen betroffen oder nicht: An eine schnelle Erholung mag derzeit keiner mehr glauben. Es mangelt schlicht an Perspektiven. Diese – bei aller nach wie vor gebotenen Vorsicht im Umgang mit der Pandemie – aufzuzeigen und Unterstützung nicht nur zu signalisieren, sondern schnell und großzügig zu gewähren: Das ist jetzt die im wahrsten Sinne des Wortes notwendige Aufgabe der Politik.