PersonalberatungStarke Führung mit klarem Feedback
Kommunikation ist entscheidend für das Betriebsklima. Doch für Vorgesetzte ist es nicht immer einfach, die richtigen Worte zu finden – vor allem in Problemsituationen. Fabienne Gehrig, Personalberaterin bei der Handwerkskammer Konstanz, weiß, worauf es bei Feedbackgesprächen mit Mitarbeitern ankommt. Sie gibt Tipps für eine gute Kommunikation.
1. Wie hilft Feedback weiter?
„Feedback ist ein mächtiges Instrument, da es einerseits motivieren, Vertrauen stärken und Entwicklung fördern kann und andererseits auch genau das Gegenteil erreichen kann, wenn es nicht bewusst und zielgerichtet eingesetzt wird“, sagt Personalberaterin Fabienne Gehrig. Der Mitarbeitende bekommt durch positives Feedback Anerkennung für seine Leistung. Auch in negativem Feedback liegen Chancen für Betrieb und Mitarbeitende.
2. Was ist schwierig an kritischem Feedback?
„Es ist die größte Herausforderung ein negatives und ungefragtes Feedback so zu geben, dass es der Mitarbeitende nicht als Angriff versteht“, sagt Personalberaterin Fabienne Gehrig. Ziel sei es, dass der Betroffene die Rückmeldung annehmen könne und sein Verhalten entsprechend anpasse. „Wenn das Feedback als Angriff aufgefasst wird und in einer Rechtfertigungsdebatte endet, wird der Mitarbeitende nichts ändern.“
3. Ist in jeder Situation ein Feedback nötig?
Nicht für jede Situation, die einen ärgert, ist ein Feedback nötig. Fabienne Gehrig sagt: „Ist die Situation zum ersten Mal aufgetreten und nicht relevant, können Sie auf das Feedback verzichten. In diesem Fall ärgern Sie sich nicht länger und lassen die Situation los.“ Dennoch empfiehlt sie, mit dem Mitarbeiter zu sprechen, wenn der Ärger weiter anhalten sollte. „Der Betroffene weiß sonst nicht, was falsch lief und kann sein Verhalten nicht ändern.“ Wenn der Ärger nicht abgebaut werde, könne das die Beziehung zueinander dauerhaft schädigen, warnt die Expertin.
4. Wie geben Führungskräfte erfolgreich Feedback?
Wenn es größeren Klärungsbedarf gibt, dann bietet sich ein ausführliches Feedback an, auf das man sich vorbereiten sollte. „Schaffen Sie eine ruhige Atmosphäre unter vier Augen mit genügend Zeit“, empfiehlt Fabienne Gehrig. Für die Vorbereitung kann der kostenfreie Leitfaden der Handwerkskammer genutzt werden. „Orientieren Sie sich am WWW+W Modell – Wertschätzung, Wahrnehmung, Wirkung und Wunsch.“ In der Vorbereitung auf das Gespräch sollten Führungskräfte sich fragen, was sie an dem Mitarbeitenden schätzen. Im Gespräch ist es wichtig, aktiv zuzuhören und offene Fragen zu stellen. Die Feedbacksituation wird in Ich-Botschaften beschrieben. Dafür können die Sätze mit „Mir ist aufgefallen“ oder „Ich habe bemerkt“ anfangen. „Machen Sie anschließend deutlich, wie das Verhalten auf Sie und andere wirkt und welche Konsequenzen es hat“, sagt Gehrig. Ans Ende des Gesprächs gehört der Wunsch, wie das künftige Verhalten des Mitarbeitenden aussehen sollte. Auch Unterstützung dabei kann angeboten werden.
5. Und wenn sich trotz Feedback nichts ändert?
Die Führungskraft sollte die Reaktionen nicht persönlich nehmen. Stattdessen rät die Personalexpertin zu Geduld, Vertrauen in den Mitarbeitenden und kontinuierlichem Feedback. „Zusätzlich zahlt es sich aus, nicht nur darüber zu reden, was nicht läuft. Schaffen Sie auch positive Berührungspunkte mit Ihrem Mitarbeiter. Das schafft Vertrauen und kann eine Beziehungsebene aufbauen, damit das Feedback zukünftig fruchtet“, so Gehrig. Um den Spielraum, den zielführendes Feedback öffnet, zu nutzen, braucht es Übung, daher ist die Vorbereitung so wichtig.“ Auch die Personalberaterin der Handwerkskammer hilft bei Fragen weiter.