WeiterbildungSchulungsangebote für den Umgang mit Asbest
Die Herstellung und Verwendung asbesthaltiger Baustoffe ist seit mehr als 30 Jahren verboten. Trotzdem gibt es immer noch Spätfolgen wegen des einst sorglosen Umgangs mit Asbest. Rund zwei Drittel aller Berufserkrankungen mit Todesfolge stehen auch heute noch im Zusammenhang mit dem krebserregenden Gefahrstoff.
Für Handwerker gilt deswegen bei Sanierungen besondere Vorsicht. Alle Gebäude, die vor November 1993 errichtet wurden, können Asbest enthalten. Asbesthaltige Baustoffe wurden bis dahin an vielen Stellen in Gebäuden eingesetzt. Bei Renovierungen oder Rückbauarbeiten können leicht gefährliche Asbestfasern freigesetzt werden. Neben Faserzementprodukten wie zum Beispiel Dach- und Fassadenplatten, Lüftungs- und Abwasserrohren enthalten häufig auch alte Bodenbeläge oder bauchemische Produkte wie Putze, Spachtelmassen und Fliesenkleber Asbest.
E-Learning-Kurs der IG Bau: Grundkenntnisse Asbest
Die Berufsgenossenschaft der Bauwirtschaft (BG Bau) will Menschen, die auf Baustellen arbeiten, für das Thema sensibilisieren und bietet dafür seit Kurzem einen E-Learning-Kurs „Grundkenntnisse Asbest“, in dem beispielsweise gezeigt wird, wo sich der Stoff überall verbergen kann und wie man entsprechende Materialien erkennt. Das Schulungsangebot kann wahlweise mit oder ohne Abschlusszertifikat „Grundkenntnisse Asbest“ absolviert werden. Auf der Website stehen außerdem noch mehr Informationen rund um das Thema Asbest zur Verfügung. So zeigt beispielsweise ein virtuelles Asbesthaus, an welchen Stellen in Gebäuden mit Asbest zu rechnen ist.
Im Rahmen der Online-Schulung werden anschaulich mit Bildern und Videos viele Fragen rund um das Thema Asbest behandelt:
- Was ist Asbest überhaupt?
- Wo wurde Asbest verwendet?
- Wo besteht heute die Gefahr, auf asbesthaltige Materialien zu stoßen?
- Woran erkennt man asbesthaltige Materialien?
- Welche Gesundheitsgefahren gehen von Asbest aus?
- Was ist bei Arbeiten an asbesthaltigen Materialien zu beachten?
- Wie schützt man sich vor asbestbedingten Gesundheitsgefahren?
- Wie verhält man sich bei Asbestverdacht?
Fortbildung für Arbeiten mit Asbest
Die Online-Schulung ersetzt jedoch nicht die für Arbeiten an asbesthaltigen Baustoffen erforderliche Sachkunde nach der Technischen Regel für Gefahrstoffe (TRGS) 519. Betriebe, die Asbestarbeiten ausführen wollen, benötigen im Unternehmen eine Person, die sich mit den Gefahren auskennt, und auf der Baustelle jemanden, der ebenfalls sachkundig ist und die Arbeiten beaufsichtigt. Diese Person muss während der Asbestarbeiten ständig anwesend sein. Entsprechende Sachkundelehrgänge bietet die Handwerkskammer Konstanz in ihren Bildungsakademien regelmäßig an.
Für Arbeiten an sogenannten schwach gebundenen asbesthaltigen Materialien wie zum Beispiel Spritzasbest oder Cushion-Vinyl-Bodenbelägen benötigen Betriebe darüber hinaus eine Zulassung beim Regierungspräsidium.
Für Fragen rund um das Thema Asbest steht der Umweltschutzberater der Handwerkskammer Konstanz, Peter Schürmann, zur Verfügung.