Stephan, Simon und Lothar Kaufmann im Steinlager unter freiem Himmel.
HWK KN / Stefanie Siegmeier
Stephan (links) und Simon Kaufmann (rechts) können bei der Leitung des Grabmal- und Natursteinebetriebs in Dornhan auf die Unterstützung von Vater Lothar Kaufmann (Mitte) setzen. Ein moderner Maschinenpark und ein besonderer Blick auf Nachhaltigkeit – das ist ihr Erfolgsrezept.

BetriebsübergabeRegionalität, Nachhaltigkeit und modernste Technik

Millimeter um Millimeter fräst sich die CNC-Maschine in den Stein. Simon Kaufmann vergleicht zufrieden die Abbildung auf dem Bildschirm mit dem Original auf der Maschine. „Wir schauen, dass wir immer auf dem neuesten Stand der Technik sind und die Arbeit so gut es geht für uns und unsere Mitarbeiter erleichtern“, erklärt der Juniorchef bei Natursteine Kaufmann. Hier in Dornhan im Kreis Rottweil werden die Steine zwar auch traditionell von Hand bearbeitet. Doch für die groben Arbeiten verlässt sich Steinbildhauermeister Kaufmann auf die Maschinen, die die Steine präzise in Form bringen. So kann der Handwerksbetrieb noch mehr Kundenwünsche erfüllen. In der CNC-Fertigung gehöre die Steinbearbeitung zu den Königsdisziplinen, ergänzt der 33-Jährige.
 

Betrieb vor zwei Jahren übernommen

Gemeinsam mit seinem Bruder Stephan (40) hat Simon Kaufmann den Familienbetrieb vor zwei Jahren vom Vater übernommen. Seniorchef Lothar und beide Söhne sind alle Steinbildhauermeister. „Steinbildhauer ist einer der abwechslungsreichsten Berufe der Welt. Jedes Grabmal wird individuell gefertigt“, sagen sie. Auch deswegen ist der 65-jährige Vater trotz Ruhestand noch im Betrieb angestellt und steht seinen Söhnen nach wie vor in geschäftlichen Angelegenheiten zur Seite.
 

Gestein aus der Region

Neben innovativer Technik spielen Regionalität und Nachhaltigkeit bei der Ausrichtung des Unternehmens eine große Rolle. Lothar Kaufmann reiste bereits in den 1980er-Jahren in die Türkei, um neue Materialien aufzuspüren. Die Kaufmanns haben sich gegen Steine aus Fernost und Massenproduktion entschieden. Gegen den Trend: Auf dem Markt kommen 60 Prozent der Grabsteine aus China. Vater und Söhne verarbeiten überwiegend heimisches Material: Schwarzwaldgranit, Schwarzwälder Sandstein und Schilfsandstein vom Kirchberg-Sandsteinbruch. Für einige Alpenmaterialien hätten sie sogar ein Alleinverkaufsrecht, erzählt der 65-jährige Lothar Kaufmann.

Vor fünf Jahren hat Natursteine Kaufmann einen Steinbruch bei Sulz a.N. übernommen. Nachdem der Steinbruch 50 Jahre geschlossen war, habe der Familienbetrieb recht schnell eine Abbaugenehmigung bekommen, erzählt der Seniorchef voller Stolz. Außerdem haben die Brüder einen Steinmetzbetrieb in Schutterwald übernommen. Dort verstärkt ein fünfköpfiges Team den Betrieb in Dornhan mit seinen 17 Mitarbeitern.

„Ins Unternehmen hineingewachsen“

Schon Lothar Kaufmann hat den Betrieb, der 1928 von Abraham Grötzinger gegründet wurde, von seinem Vater Albert übernommen. Das war 1989. Früh habe er seine beiden Söhne Simon und Stephan ins Unternehmen mit eingebunden. Sie hätten schnell Gefallen an dem Handwerksberuf gefunden. „Der Betrieb war damals direkt neben unserem Wohnhaus. Wir sind quasi von klein auf ins Unternehmen hineingewachsen“, erzählen die Brüder.

Investition in moderne Maschinen

Die unterschiedlichen Gesteine suchen die Steinbildhauer meist selbst vor Ort aus und prüfen sie auf Qualität. Dabei landen die tonnenschweren Steine nicht nur in der eigenen Produktion. Der Familienbetrieb ist auch Großhändler und verkauft die schwere Ware weiter. Auf dem Gelände lagern heimische Materialien, die sonst keiner in Europa vertreibt. Um die Blöcke entsprechend zu verarbeiten, wurde im Jahr 1983 eine Großblocksäge gekauft. „Wir haben immer investiert und schnell erkannt, dass CNC-Maschinen die Zukunft sind“, betont Lothar Kaufmann.

Großer Beratungsbedarf

Grabmale von Natursteine Kaufmann unter freiem Himmel
HWK KN / Stefanie Siegmeier
Die Kaufmanns verarbeiten überwiegend heimische Steine. Mit ihrer Bildhauerkunst schaffen sie individuelle Skulpturen und Grabmale.

Die Aufgaben im Betrieb sind gut verteilt. Stephan kümmert sich überwiegend um Entwürfe und Gestaltung, der 33-jährige Simon um die Arbeitseinteilung und die Maschinenabläufe. Bei der Kundenberatung sind beide Brüder gefragt. Wenn es brennt, springt auch Lothar Kaufmann ein. Der Beratungsbedarf ist groß, denn im Natursteinzentrum Schwarzwald gibt es selten was aus dem Katalog. Der Vorteil der Verwendung heimischer Materialien: Verfügbarkeit, Logistik und Nachhaltigkeit. 

Aus Platzgründen zog der Betrieb vor drei Jahren in einen Neubau am Ortsrand. Eine große Investition, die sich für den Betrieb allerdings auszahlt, da die riesigen Gesteinsblöcke einfacher angeliefert und abgeholt werden können. Und vom Lärm fühlt sich auch niemand gestört. „Hier draußen können wir abends noch unsere Maschinen bestücken“, erläutert Stephan Kaufmann die Vorzüge.



Ein attraktiver Betrieb

Nachwuchssorgen gibt es bei den Kaufmanns nicht. Die Begeisterung für den Beruf springt von den Chefs auf die Belegschaft über. Auszubildende und Steinmetze oder Steinbildhauer zu finden, ist aktuell für sie kein Problem.  Der Betrieb ist breit aufgestellt und hat auch gestalterisch einiges zu bieten. Wer sich die Grabmale auf dem Betriebsgelände anschaut, sieht, dass sie nicht nur von Handwerkskunst und Können geformt wurden, sondern auch von viel Leidenschaft und Liebe zum Tun.

Neben Grabmalen stellt der Betrieb Steinskulpturen und zum Beispiel Steinplatten für Küchen oder Treppenstufen für den Außenbereich her. Auch Restaurierungsarbeiten etwa für Wegkreuze oder historische Gebäude nehmen die Steinexperten gerne an. Die Kunden kommen nicht nur aus Deutschland, sondern auch aus Österreich, der Schweiz und Südtirol.



 

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