Zwei Klempner mit Blechteil auf einem Dach.
AMH / Sascha Schneider

AusbildungHandwerk für Studienaussteiger

Das Studium abzubrechen und sich neu zu orientieren, kann viele Gründe haben: Vielleicht war das Studium zu theoretisch und lebensfern. Oder es gab zu wenig Spielraum, um flexibel, kreativ und innovativ zu sein. Womöglich fehlte den Studierenden der Kontakt zu Menschen oder es macht manchen einfach mehr Spaß, mit den eigenen Händen etwas zu erschaffen. Für manchen Studienabbrecher könnte eine handwerkliche Ausbildung die Alternative zur Studienkrise sein. 

Ausbildung verkürzen

Für junge Menschen mit Abitur bietet eine duale Ausbildung zahlreiche Vorteile. So haben Studienaussteigerinnen und -aussteiger beispielsweise die Möglichkeit, die Ausbildungszeit je nach Gewerk und Vorkenntnissen um ein Jahr zu verkürzen. Und wer gute Leistungen in der Ausbildung zeigt, kann die Abschlussprüfung um ein halbes Jahr vorziehen.

Gute Zukunftsaussichten

Auch die Zukunftsaussichten im Handwerk sind gut. Viele Betriebe suchen händeringend Auszubildende, die sich in den Unternehmen zu gut qualifizierten Fachkräften entwickeln können. Außerdem werden Betriebsinhaberinnen und -inhaber in den nächsten Jahren vermehrt eine Unternehmensnachfolge benötigen. Und wer sich aktiv an der Klimawende beteiligen möchte, ist im Handwerk ebenfalls gut aufgehoben, denn viele Handwerksberufe sind notwendig, um diese überhaupt umzusetzen: von Anlagenmechanikern für Sanitär- Heizungs- und Klimatechnik bis hin zu Zimmerern.

Durch die duale Ausbildung im Betrieb und der Berufsschule erwerben junge Menschen berufs- und praxisrelevantes Wissen, das direkt umgesetzt werden kann. Von Beginn an erhalten sie eine Ausbildungsvergütung und damit auch ein Stück finanzielle Unabhängigkeit.

Auslandsaufenthalte im Handwerk

Nicht nur während des Studiums gibt es übrigens Möglichkeiten, zum Lernen ins Ausland zu gehen. Auch während einer Berufsausbildung unterstützen zahlreiche Programme junge Auszubildende dabei, andere Arbeitsweisen im Ausland kennenzulernen. Mit X-CHANGE, einem Austauschprogramm der Internationalen Bodenseekonferenz (IBK) und der Arbeitsgemeinschaft Alpenländer, verbringen Auszubildende beispielsweise vier Wochen der betrieblichen Ausbildung in der Schweiz, Österreich, Liechtenstein, Italien oder im Elsass.

Weiterbildung im Handwerk selbstverständlich

Mit Abschluss der handwerklichen Ausbildung haben Gesellinnen und Gesellen ein Fundament gelegt, auf das sie gut aufbauen können. Viele Handwerksberufe sind hochtechnisiert und Betriebe brauchen spezialisierte Fachkräfte, die das Handwerk in Sachen Digitalisierung, Nachhaltigkeit und auch Betriebsführung voranbringen. Sich weiterzubilden, um am Ball zu bleiben, ist im Handwerk unabdingbar und wird auch oft gefördert. Neben technischen und kaufmännischen Weiterbildungen bis hin zum Betriebswirt (HwO) bietet sich der Meistertitel an. Er ist der Klassiker unter den handwerklichen Fortbildungen und gilt nicht nur in Deutschland als höchstes Qualitätsmerkmal handwerklicher Fähigkeiten.