Konjunkturbericht 1. Quartal 2019Das Handwerk bleibt auf Kurs
Auch wenn gesamtwirtschaftlich gesehen die Stimmung nicht mehr überbordend ist: Im Handwerk zwischen Bodensee, Hochrhein und Schwarzwald-Baar-Heuberg hat die Konjunktur zum Jahresbeginn erneut an Fahrt gewonnen. Laut einer Umfrage der Handwerkskammer Konstanz sind drei Viertel der Betriebe mit ihrer Geschäftslage zufrieden. Der Geschäftslageindex ist im Vergleich zum Vorjahr weiter gestiegen und auch die Erwartungen sind positiv. Fast jeder zweite Betrieb rechnet mit einer weiteren Verbesserung seiner Geschäftslage, die andere Hälfte geht von einer gleichbleibend guten Entwicklung aus.
Hohe Auslastung ohne mehr Personal
„Dieser Optimismus hat seinen Grund: Wir arbeiten nach wie vor unter Volldampf und haben volle Auftragsbücher“, sagt Handwerkskammerpräsident Gotthard Reiner. Er gehe nicht davon aus, dass sich das in absehbarer Zeit ändern werde: „Bis die befürchtete Exportmisere auf die Binnenkonjunktur und den privaten Konsum so richtig durchschlägt, könnte sie vorbei sein“, so seine Hoffnung.
Das bedeute allerdings nicht, dass das Handwerk der Region gänzlich sorgenfrei in die Zukunft gehe: „Der Fachkräftemangel droht zum echten Hemmschuh zu werden“, sagt Reiner. Anders als zu Beginn des letzten Jahres ist die Personalsituation im Kammerbezirk Konstanz im ersten Quartal 2019 zwar relativ konstant geblieben. Neueinstellungen planen auch etwas weniger Betriebe als im Vorjahr. Doch angesichts der unvermindert hohen Auslastung käme man unter Umständen an seine Grenzen: „Derzeit können wir unsere Kunden nur um Verständnis für etwas längere Wartezeiten bitten – und an Politik und Gesellschaft appellieren, wirklich alle Möglichkeiten auszuschöpfen und mit der Gleichberechtigung verschiedener Bildungswege ernst zu machen“, so Reiner.
Gesunkene Erwartungen bei Zulieferern
Die beste Stimmung herrschte in den vergangenen Wochen beim Ausbauhandwerk, gefolgt von Handwerksbetrieben, die für gewerblichen Bedarf arbeiten. Hier sind die Erwartungen allerdings verhaltener als im Vorjahr: „Feinwerkmechaniker als Zulieferer für die Autoindustrie beispielsweise blicken natürlich mit mehr Sorge auf die Auswirkungen von Brexit, Trump und Co. als andere Gewerke“, erläutert Reiner.
Im Kfz-Gewerbe herrscht dagegen Aufbruchstimmung: Nach einem eher gedämpften Jahresauftakt sind die Erwartungen jetzt besonders hoch. Auch die Gesundheitsbranche und das Lebensmittelhandwerk versprechen sich viel von den kommenden Monaten, während das Bauhauptgewerbe nicht glaubt, die Rekordergebnisse des vergangenen Jahres übertreffen zu können.
Einen ausführlichen Bericht finden Sie unter www.hwk-konstanz.de/konjunktur