Viola Bischoff:Das gilt rechtlich bei neuen Arbeitszeitmodellen

Immer mehr Betriebe denken über andere Arbeitszeitmodelle nach, wie beispielsweise eine Vier-Tage-Woche. Rechtsberaterin Viola Bischoff weist bei dem Thema auf einige rechtliche Rahmenbedingungen hin, die Arbeitgeber beachten sollten.

„Grundsätzlich erlaubt der Gesetzgeber eine tägliche Arbeitszeit von bis zu zehn Stunden am Tag. Das ist laut Arbeitszeitgesetz das Maximum. Überstunden sind dann nicht mehr möglich. Außerdem kann nach Ansicht des Landesarbeitskreises Arbeits- und Sozialrecht ein Betrieb ohne Tarifbindung und ohne Betriebsrat eine Vier-Tage-Woche mit zehn Stunden pro Tag einführen, ohne einen Ausgleichstag zu berücksichtigen. 

Einen besonderen Fokus sollten die Betriebsinhaber auf die jeweils gültigen Tarif- und Arbeitsverträge richten, denn es gibt Tarifverträge, bei denen eine Umsetzung schlicht nicht möglich ist.

Auch für Auszubildende gibt es Sonderregelungen: Auszubildende dürfen laut Jugendarbeitsschutzgesetz nur acht Stunden am Tag arbeiten. Darauf muss der Arbeitgeber achten. Außerdem gelten längere Ruhepausen und eine Ruhezeit zwischen den Arbeitstagen von mindestens zwölf Stunden. Das könnte unter anderem bei Baustellen ein Problem sein.

Außerdem sieht das Arbeitszeitgesetz auch regulär veränderte Pausenzeiten vor: Bei einem Arbeitstag von über neun Stunden haben die Angestellten Anrecht auf eine Pause von 45 Minuten. Für sie gilt eine Ruhephase zwischen den Diensten von mindestens elf Stunden.“