Schreinerinnung
Schwende
Im Schreinerhandwerk willkommen: Die Schreinerinnung Tuttlingen begrüßte ihren Nachwuchs mit einem abwechslungsreichen Tag. Auch eine Waldbegehung mit Förster Harald Müller stand auf dem Programm.

AusbildungsstartStartklar für die Arbeit mit Holz

Das neue Ausbildungsjahr hat begonnen, und damit für viele junge Menschen ein ganz neuer Lebensabschnitt. Für 13 Schreiner, die nun in der Berufsfachschule in Tuttlingen in den Beruf starteten, gab es gleich zu Beginn ein echtes Willkommens-Bonbon von der Schreinerinnung: einen Begrüßungstag im Freilichtmuseum Neuhausen mit spannenden Infos und viel Abenteuer im Freien.

„Es ist wichtig, den jungen Menschen den Übergang von der Schule in die Ausbildung zu erleichtern, daher ist so ein Begrüßungstag ein schönes Ritual. Die jungen Menschen sollen sich kennenlernen und sich in ihrer Berufsgruppe wohlfühlen,“ sagt Raimund Kegel, stellvertretender Hauptgeschäftsführer der Handwerkskammer Konstanz. Organisiert wurde der Tag von Lehrern der Ferdinand-von-Steinbeis-Schule.

In einem Mitmach-Workshop der Handwerkskammer erfuhren die Berufsanfänger zunächst, welche Rechte und Pflichten Auszubildende haben, wie sie Teil eines Teams werden und welche Verhaltensregeln gegenüber Vorgesetzten, Kollegen und Kunden wichtig sind.

Danach ging es ins Freie: Förster Harald Müller aus Neuhausen ob Eck lud die zukünftigen Holzexperten zu einer Waldbegehung ein, um sie mit den heimischen Hölzern in ihrer Ursprungsform bekannt zu machen. Dabei wurden sehr anschaulich die Funktionen des Waldes erklärt, Holzarten bestimmt und aktuelle Fragen wie der Befall durch die Borkenkäfer angesprochen. Als Highlight fällten Waldarbeiter der Gemeinde Neuhausen einen Baum – die Wucht des Falls beeindruckte die jungen Nachwuchshandwerker nachhaltig.

Dass Holz ein hervorragender Brennstoff ist, wussten wohl alle bereits und genossen zum Abschluss das gemeinsame Grillen am Lagerfeuer. Dort überreichte Obermeister Klemens Strohm mit seinem Kollegen den zukünftigen Schreinern ihr „Starterpaket“, eine erste Grundausstattung fürs Berufsleben, bestehend aus T-Shirt, Mütze und Zollstock.

Die neue Schulleiterin der Steinbeisschule in Tuttlingen, Susanne Galla, freute sich über so viel Engagement seitens der Schreinerinnung: „Nicht jede Berufsgruppe heißt die Neuen so herzlich willkommen. Die Aktion war wirklich gelungen!“

Das sagen die Auszubildenden über den Begrüßungstag:

Justin Gebauer, Tuttlingen (Fa. Strohm):

„Ich wollte schon immer was mit Holz machen und habe zuhause schon viel ausprobiert. Der Willkommenstag hat mir viel gebracht. Ich habe die heimischen Holzarten durch Anschauen und Anfassen neu kennengelernt.“



Jonas Hermann
Handwerkskammer Konstanz
Jonas Hermann

Jonas Hermann, Wellendingen (Fa. Moser):

"Ich habe früher mit meinem Opa viel mit Holz gearbeitet.  Am besten hat mir die Führung mit dem Förster durch den Wald gefallen und dass ich andere Kollegen kennenlernen konnte, wir sind ja jetzt alle Schreiner. Gut war auch, seine Erwartungen an die Ausbildung ausdrücken zu können und zu erfahren, was die Lehrer von uns erwarten.“

 Jan-Lukas Meißner, Tuttlingen (Möbelwerkstätte Schmieder)

„Ich bin über ein Praktikum zum Schreinerberuf gekommen, das hat mir besser gefallen als mit Metall zu arbeiten. Die Waldführung war gut, vor allem mal zu sehen, wie man einen Baum fällt und dass das gar nicht so einfach ist. Auch das Seminar war sehr interessant. Falls was nicht so klappt, habe ich jetzt gute Ansprechpartner“.

Jan Meißner
Handwerkskammer Konstanz
Jan Meißner

Tobias Birk
Handwerkskammer Konstanz
Tobias Birk

Tobias Birk, Aldingen (Fa. Gruler):

„Ich komme aus einer Schreinerfamilie und wollte eigentlich Anlagenmechaniker für SHK lernen. Mir ist der Spaß am Beruf wichtiger als ein bisschen mehr Geld, daher habe ich dann zur Schreinerausbildung gewechselt. Im Rollenspiel war ich der Geselle und musste lernen, das war lustig. Interessant war auch zu erfahren, welche Bäume bei uns wachsen.“

Aaron Kessler, Spaichingen (Betrieb Kupferschmid):

„Der Schreinerberuf ist cool und Holz auch. Ich habe ein Schreiner-Praktikum gemacht und fand das spannend. Mit macht es Spaß, handwerklich zu arbeiten, auf Schule hatte ich keine Lust mehr. Am besten fand ich, als die waldarbeiter den Baum gefällt haben. Im Startklarseminar ging es um Pünktlichkeit und Respekt gegenüber den Kollegen – klar, das ist wichtig.“



Elias Kreutter
Handwerkskammer Konstanz
Elias Kreutter

Elias Kreutter, Talheim (Fa. Schneckenburger):

„Ich komme vom Bauernhof und habe schon viel mit Holz gearbeitet. Ich habe schon ein Praktikum als Industriemechaniker gemacht und fand es nicht so interessant, weil man den ganzen Tag in der Werkstatt sitzt. Ich will nicht den ganzen Tag im geschlossenen Raum sein, daher habe ich sofort zum Schreinerberuf ja gesagt. Die Tour mit dem Förster, wo wir verschiedene Baumarten kennengelernt haben, fand ich gut. Die Rollenspiele waren abwechslungsreich, einmal habe ich den Chef gespielt.“