Hoffmeister-Kraut
Handwerkskammer Konstanz
Hightech-Produktion im ländlichen Raum: Landeswirtschaftsministerin Nicole Hoffmeister-Kraut (Mitte) besuchte bei ihrem Bereisung des Landkreises Tuttlingen die Schreinerei Moser in Bubsheim.

Stark auf dem Heuberg

Landeswirtschaftsministerin Nicole Hoffmeister-Kraut besucht den Landkreis Tuttlingen - Schreinerei Moser zeigt Hightech-Produktion

Drei Brüder, eine Vision: Die Mosers in Bubsheim auf dem Heuberg haben sich mit ihren beiden Standbeinen Massivholzplatten und Möbelbau ganz der hochwertigen Verarbeitung des Werkstoffs Holz verschrieben. Im Rahmen ihrer Kreisbereisung durch den Landkreis Tuttlingen erhielt Nicole Hoffmeister-Kraut, Landesministerin für Wirtschaft, Arbeit und Wohnungsbau für nun einen spannenden Einblick in das Familienunternehmen mit Weitblick.

Perfektion und Kundennähe als Erfolgsfaktoren

„Unsere Massivholzplatten sind Zulieferprodukte, die entweder just-in-time individuell produziert werden oder aus dem Lager innerhalb von 24 Stunden beim Kunden sind,“ berichtete Bernd Moser, der als einer der Geschäftsführer drei für den Vertrieb zuständig ist. Das funktioniere in der Perfektion nur durch klare Prozessabläufe und digitalen Einsatz, wie der Rundgang durch die Produktion veranschaulichte. Die Delegation, bestehend aus Vertretern der Landespolitik, des Landkreises und der Handwerksorganisationen konnte den Weg vom Rohholzbrett bis zur Premiumplatte, die der Kunde auch über einen Online-Shop bestellen kann, nachverfolgen. Rund 20 Mitarbeiter arbeiten bei Moser, auch in der Möbelmanufaktur, die von der Beratung über die Planung bis hin zur Produktion und dem Einbau von Inneneinrichtungen ein Gesamtpaket für den Kunden schnürt.

Positive Zeichen fürs Handwerk

„Im Handwerk führt die Kombination aus Qualität, Hightech und Innovation zum Erfolg“, betonte Hoffmeister-Kraut im Gespräch vor Ort. Die wachsende Konkurrenz aus dem Ausland erfordere allerdings weitere Bemühungen bei der Digitalisierung und der Strategieentwicklung. Entsprechend unterstütze sie den Wunsch des Handwerks, die Initiative Handwerk 2025 mit angemessenen Landesmitteln über 2019 hinaus weiterzuführen. „Wir haben das prominent in die Haushaltsverhandlungen eingebracht“, berichtete die Ministerin.

Auch die handwerkliche Ausbildung liege ihr am Herzen: „Unsere duale Ausbildung ist ein wichtiges Alleinstellungsmerkmal, die müssen wir stärken. Andere Länder haben über den Preis andere Spielräume – wir müssen mit Qualität punkten.“

Eher zurückhaltend ging sie auf die Forderung einer Meisterprämie ein. Hier könne sie sich eine gekoppelte Gründungsförderung vorstellen.

Landkreis ist mehr als Weltzentrum der Medizintechnik

Der Landkreis Tuttlingen gehört mit Global Playern wie dem ebenfalls besuchten Medizintechnikunternehmen Aesculap und dem Automobilzulieferer Anton Häring zu einer der stärksten Regionen im Lande. Durch die wachsende Konkurrenz aus China und dem Strukturwandel in der Automobilbranche ergeben sich allerdings neue Herausforderungen. Um diese besser meistern zu können, forderte etwa die Vereinigung der Drehteilhersteller in der Abschlussdiskussion ein vom Land gefördertes Cluster, wie dies bereits im Medizintechnikbereich erfolgreich existiert. Hier verwies Hoffmeister-Kraut darauf, dass das Land die Veränderungen auf dem Schirm habe und bereits eine Technologie-Roadmap erstelle. „Klar ist: Wir müssen in neue Bereiche rein“, schloss die Ministerin.