Nach der Erhebung in den Meisterstand gab es Goldregen und die besten Wünsche für die Meisterinnen und Meister 2019.
Oliver Hanser
Nach der Erhebung in den Meisterstand gab es Goldregen und die besten Wünsche für die Meisterinnen und Meister 2019.

Meisterfeier in DonaueschingenSie sind die Meisterklasse 2019

Über 300 Meisterinnen und Meister erhob Handwerkskammerpräsident Gotthard Reiner am Samstag in den Meisterstand. Die Meisterfeier in den mit annähernd 1000 Gästen gefüllten Donauhallen schlug in diesem Jahr eine Brücke zum 100-jährigen Jubiläum der Bauhausbewegung.

„Der Abend gehört Ihnen – den frisch gebackenen Meisterinnen und Meistern des Handwerks! Sie sind die Meisterklasse 2019, die Macher von morgen!“, startete Moderatorin Martina Meisenberg in den Abend. Kammerpräsident Gotthard Reiner und Hauptgeschäftsführer Georg Hiltner sagten den jungen Meistern eine rosige Zukunft voraus.

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Die Jahrgangsbesten

Eine besondere Ehrung erhielten die Jahrgangsbesten, die in Kurzinterviews einiges zu erzählen hatten. Andy Strobel, seines Zeichens bereits Koch und Konditormeister und nun auch frischgebackener Bäckermeister, hatte sich bewusst für einen weiteren Titel entschieden, um auf dem internationalen Markt als Fachkraft noch interessanter zu sein: „Ich bin viel rumgekommen durch mein Handwerk, habe in der Schweiz, auf den Malediven, in Dubai und Indien gearbeitet. Als nächstes Ziel stelle ich mir China vor“, erzählte der Mehrfachmeister.

Friseurmeisterin Louisa Hahn arbeitet derzeit in Luxemburg und ist dort vor allem im Eventstyling und für Fotoshootings tätig. "Mir macht es Spaß, Menschen zu verschönern und ihnen dadurch noch mehr Selbstvertrauen zu schenken. Mit dem Meistertitel wollte ich nun die höchste Qualifikation in meinem Beruf erreichen. Eine spätere Selbständigkeit kann ich mir gut vorstellen", berichtete sie.



Der Youtuber Nerdy Timber

Einen Traum als Zimmerermeister hat sich Paul Robben alias Nerdy Timber erfüllt. Der angehende Berufsschullehrer und Youtuber zeigt seiner mittlerweile großen Youtube-Fangemeinde regelmäßig per Video, wie er wie Schwerter, Helme oder Schilder aus Onlinespielen selbst aus Holz herstellt. "Für mich ist es das größte, wenn ich Kommentare erhalte wie ‚Wegen dir bin ich Zimmerer geworden‘", so Robben. Den jungen Meisterinnen und Meistern riet der Gaststar, die Social-Media-Kanäle verstärkt für die Eigenwerbung zu nutzen.

Rosige Aussichten mit Meistertitel  

Mit dem Meisterbrief stünden den jungen Handwerkerinnen und Handwerker nun alle Türen offen, versprach Kammerpräsident Gotthard Reiner. Sie hätten wichtige Kenntnisse durch die Meisterkurse erworben, um sich erfolgreich selbständig zu machen. "Seien Sie mutig – die Selbständigkeit im Handwerk lohnt sich!", rief er den Meistern zu.  Erfreut berichtete Reiner auch von der Entscheidung der Politik, ab 2020 in einigen Berufsgruppen des Handwerks die Meisterpflicht wiedereinzuführen und damit nachhaltig die Qualität im Handwerk zu sichern.

Georg Hiltner, Hauptgeschäftsführer der Handwerkskammer Konstanz, bot den jungen Meistern auf ihrem weiteren Karriereweg die Unterstützung der Kammer an. "Wir lassen Sie nicht allein. Wenn Sie sich für ein eigenes Unternehmen entscheiden sollten, stehen wir Ihnen mit unserem Beratungsservice zur Seite und bieten Ihnen auch an unseren Bildungsakademien viele Weiterbildungsmodule an", so Hiltner.



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Bauhaus verbindet Kunst und Handwerk

Kammerpräsident Reiner schlug im Gespräch auf der Bühne eine Brücke zum Bauhaus-Motto des Abends: „Kernelement des Handwerks ist bis heute, interdisziplinär und ganzheitlich zu denken. Wir arbeiten in Projekten Hand in Hand, um eine hohe Qualität abzuliefern. Ziel der "Könnerschaft" im Handwerk ist es letztlich immer, dem Kunden etwas zu geben, was sein Leben leichter und schöner macht“, so Reiner.

Was dies in der Praxis bedeutet, zeigte eine Ausstellung, die Georg Hiltner per Liveschaltung dem Meisterfeierpublikum im Saal näherbrachte. In fünf Stationen ermöglichte sie Einblicke in die Geschichte des Bauhauses und die Rolle des Handwerks. Neben einem virtuellen Rundgang durch das Dessauer Bauhaus konnten die Besucher dort gesellschaftliche Trends anhand der Frisurenmode nachvollziehen. „Effizient, formschön und bezahlbar“ - so der Leitspruch im Bauhaus, der sich auch in den ausgestellten Sitzmöbeln widerspiegelte. Das für das Bauhaus wichtige Spiel mit den geometrischen Figuren Quadrat, Dreieck, Kreis sowie den Grundfarben rot, blau, gelb war in einer eigens gestalteten Malerkoje zu sehen.

Im Ausstellungssaal erhielten die neuen Meiserinnen und Meister nach einem Ehrengang mit Goldregen ihren langersehnten Schmuckbrief. Damit endete die offizielle Meisterfeier und die Meisterparty konnte starten.



Die Jahrgangsbesten:

- Bäckermeister Andy Strobel aus Sulz
- Chirurgiemechanikermeiser Jonas Werth aus Balgheim
- Dachdeckermeister Daniel Kuner aus Bernau
- Elektrotechnikermeister Nikolai Wessel aus Epfendorf
- Feinwerkmechanikermeister Marcel Herzner aus Frickingen
- Friseurmeisterin Louisa Hahn Trier
- Installateur und Heizungsbauermeister Moritz Stelter aus Hohentengen
- Konditormeisterin Julia Schorer aus Kaufering
- Kraftfahrzeugtechnikermeister Max Leberecht aus Radolfzell 
- Maler- und Lackierermeister Thomas Müller aus Laufenburg
- Maurer- und Betonbauermeister Sebastian Weber aus Brigachtal
- Metallbauermeister Simon Bleyer aus Albbruck
- Metallbildnermeister David Häderle aus Gruibingen
- Schreinermeister Fabian Futterknecht aus Singen
- Stuckateurmeister Sebastian May aus Gebsattel
- Uhrmachermeister Manuel Claus Krause aus Hamburg
- Zimmerermeister Christoph Jauch aus Zimmern



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