Kunden begeistern
Handwerkskammer Konstanz
Begeisterung wecken ist Theo Eißlers Berufung. In den Bildungsakademien Rottweil (unser Bild) und Singen gab er seine Inspiration an Unternehmer und Führungskräfte im Handwerk weiter.

"Kunden begeistern" mit Theo Eißler in der Reihe "Zukunft im Blick"Pfingsten im Marketing

Business as usual? Von wegen! Wer seine Kunden begeistern will, muss  Außergewöhnliches bieten. Das zumindest ist eine Grundannahme des Marketings. Dass man dieses Außergewöhnliche manchmal im ganz Einfachen findet, weiß Theo Eißler. In der Reihe „Zukunft im Blick“ der Handwerkskammer Konstanz war der Chef der Tübinger Agentur Bär Tiger Wolf in den Bildungsakademien Singen und Rottweil zu Gast und bescherte über 80 Zuhörern ein Erweckungserlebnis in Sachen Kundenansprache, Produktportfolio und Unternehmenskultur.

„Ermöglichen Sie Ihren Kunden gute Erfahrungen“, so das Credo des Werbespezialisten. „Kundenzufriedenheit plus eins“ lautet seine Erfolgsformel. Dieses Eine, das dazukommen muss, um aus einem zufriedenen einen begeisterten Kunden zu machen, ist manchmal gar nicht schwer zu finden. Hier Theo Eißlers Tipps für die Suche:

1. „Weniger ist mehr“

Wer sich auf das Wesentliche konzentriert, verliert sich nicht im Beliebigen. „Wir sind immer in Gefahr, zu viel zu bieten und zu viel zu wollen. Kunden wollen aber, dass wir ihnen nur das bieten, was sie brauchen“, sagt Theo Eißler. Statt also einen ganzen Bauchladen voller Möglichkeiten anzubieten, sind Expertise und Beratung gefragt. Was Kunden irritiert oder frustriert, muss weg, seien es unverständliche Formulierungen oder unnötige Bürokratie. Gut zuhören, eine gute Beziehung aufbauen, das ist der erste Schritt zu begeisterten Kunden.

2. „Stärke im Fokus“

 „Kunden wollen Sie da erleben, wo Sie klasse sind, im Kern Ihrer Kompetenz“, gibt Theo Eißler den Firmeninhabern mit auf den Weg. Aber wie bringt man die eigenen Stärken rüber? Eißler empfiehlt eine kleine Übung: den Elevator Pitch. Man stelle sich vor, mit einem Kunden im Fahrstuhl zu fahren. Da hat man genau 60 Sekunden Zeit, um zu erklären, was das eigene Unternehmen ausmacht. Ähnlich prägnant sollte die Firmenwebseite gestaltet sein: „Alles ab der zweiten Ebene können Sie löschen“, empfiehlt Eißler.

Die optimale Vertriebspräsentation beginnt für ihn mit einer plastischen Problembeschreibung aus Kundensicht. Daraus lassen sich Kriterien für eine gute Lösung ableiten, die man dann im Anschluss präsentieren kann.

3. „Gesehen werden“

Die große Chance für das Handwerk, wahrgenommen zu werden, ist der direkte Kundenkontakt. „Da können wir Kunden die Erfahrung von Service ermöglichen“, sagt Theo Eißler. Damit daraus Begeisterung wird, muss aber noch etwas dazukommen. Im Wort „Begeisterung“ steckt nämlich nicht von ungefähr das Wort „Geist“. Vom Geist, vom „Spirit“ eines Unternehmens hängt letztlich alles ab. Und den vermittelt natürlich der Chef. Denn wie beim Pfingstwunder, wenn sich der Heilige Geist über die Jünger ergießt, komme auch der Unternehmensgeist von oben, sagt der Pfarrerssohn, der vor der Gründung seiner Agentur unter anderem evangelische Theologie studiert hat.

„Wenn Sie sich mit Ihren Mitarbeitern über Kundenbegeisterung unterhalten wollen, machen Sie sich Gedanken über Ihr inneres Feuer. Lassen Sie die innere Flamme nicht klein werden“, beschwört er seine Zuhörer und hat auch dafür einen sehr pragmatischen Tipp parat: „Mindestens zwanzig Prozent seiner Zeit sollte man mit dem verbringen, was einem wirklich Spaß macht. Also fragen Sie sich: Wo fange ich Feuer?“

 Weitere Informationen zur Reihe finden Sie unter www.hwk-konstanz.de/zukunft.