Vom Rohr zur Lampe: Wer dieses Männchen am SHK-Stand zusammenschrauben konnte, durfte es mit nach Hause nehmen.
Handwerkskammer Konstanz
Vom Rohr zur Lampe: Wer dieses Männchen am SHK-Stand zusammenschrauben konnte, durfte es mit nach Hause nehmen.

Handwerk animiert bei "Jobs for Future" zum Mitmachen

"Einfach machen" großgeschrieben

Intensive Gespräche, erste konkrete Zusagen, volle Messehallen und zufriedene Aussteller: Mit 18.215 Besuchern (Vorjahr: 17.491) ging die 15. Jobs for Future, die Messe für Arbeitsplätze, Aus- und Weiterbildung in Villingen-Schwenningen, zu Ende. Mit dabei auch das Handwerk, das ganz im Sinn des neuen Kampagnenmottos vor allem jugendliche Besucherinnen und Besucher ansprach und sie zum „einfach machen“ ermutigte.

Insgesamt 287 Aussteller berieten drei Tage lang Menschen in allen Phasen des Berufslebens, gaben individuelle Tipps rund um Bildung und Beruf und begeisterten mit spannenden Mitmach-Aktionen. Am Stand der Handwerkskammer beispielsweise wartete auf die jungen Besucher neben Berufsinfomaterial und Beratungsangeboten ein Handwerksquiz. Der Gewinn: Ein Tischkicker aus Pappe, der selbst zusammengebaut werden muss, so dass das eigene handwerkliche Geschick gleich getestet werden kann.

Wie bereits im letzten Jahr schienen die Besucher besser vorbereitet als früher. „Die Fragen waren sehr konkret und man hat gemerkt, dass sich die Jugendlichen schon mehr Gedanken über ihre Berufswahl gemacht haben“, sagt Maria Grundler von der Handwerkskammer Konstanz.



Innungen auf Nachwuchssuche

Aktiv werden konnte man auch am Stand der SHK-Innung Schwarzwald-Baar. Aufgabe war es, Männchen aus verzinktem Rohrmaterial als Tischleuchte zusammenzubauen. Wer das schaffte, durfte die Lampe als kleine Trophäe mit nach Hause nehmen. „Viele fragen bei uns nach den konkreten Aufgaben und Ausbildungsinhalten, denn der Beruf des Anlagenmechanikers SHK ist ja sehr komplex und ständig im Wandel“, erzählt Innungsmitglied Georg Kaiser aus Furtwangen.

Die „Jobs for Future“ sei eine der größten regionalen Plattformen, um den zukunftsträchtigen Beruf, in dem händeringend nach Fachkräften gesucht würde, zu präsentieren. „Wir hoffen auch darauf, dass sich wieder mehr Betriebe für die Mitarbeit in der Innung begeistern, denn gerade beim Fachkräftethema müssen wir alle an einem Strang ziehen,“ so Kaiser.

Auch bei der Schornsteinfegerinnung am Aktionstisch der Handwerkskammer und am Stand der Elektroinnung Schwarzwald-Baar kreisten die Fragen rund um die Ausbildungsinhalte, Aufstiegschancen, aber auch um Verdienstmöglichkeiten und Schulstandorte. Via Online-Ausbildungsbörse zeigte Elektromeister Thomas Platzk interessierten Jugendlichen freie Lehrstellen in der Region auf und wies dabei auch auf die verschiedenen Fachrichtungen im Elektrohandwerk hin.

Bauberufe im Heimatlook

Die Bauberufe waren erstmals nicht mit dem altbewährten Baubus auf der Messe präsent, da dieser anderweitig verplant war. Dafür hatten Auszubildende der Berufe Maurer, Zimmerer, Fliesenleger und Stuckateure einen Gemeinschaftsstand unter dem Motto „Schwarzwald“ erstellt. Die Wände zierten ein gefliester sowie verputzter Schwarzwälder Bollenhut, eine Riesenschwarzwalduhr aus Holz sowie eine ummauerte Tunneleinfahrt der Schwarzwaldbahn.



Fliesenlegerazubi Jan Isaak wurde von den Messebesuchern vor allem nach seinen eigenen Erfahrungen im Beruf gefragt. „Das Schöne beim Fliesenleger ist ja, dass er kommt, wenn die meisten anderen Gewerke im Bau schon durch sind. Wir kommen also immer auf eine saubere, warme Baustelle“, lobte er sein Gewerk.

Maurerazubi Sebastian Kammerer hob hingegen hervor, dass er die Basis für alles weitere lege: „Wir Maurer kümmern uns um die Grundsubstanz, da muss alles stimmen“ so Kammerer.

Ein besonderer Hingucker am Baumessestand: die Zimmerer mit ihrer traditionellen Kluft. Fabian Hock und Simon Stern versuchten aktiv, andere von ihrem Beruf zu begeistern – nicht zuletzt auch aus Angst, dass die Zahl der Zimmerer weiter sinken könnte: „ Vor fünf Jahren gab es bei uns noch drei Zimmererklassen in Donaueschingen, jetzt gibt es nur noch eine,“ monierten sie. Umso wichtiger sei es daher, überall intensiv für den Beruf zu werben.