Sägen und Hämmern: Beim Girls'Day in Konstanz haben Schülerinnen das Handwerk kennengelernt.
Handwerkskammer Konstanz
Sägen und Hämmern: Beim Girls'Day in Konstanz haben Schülerinnen das Handwerk kennengelernt.

Hammer statt Bleistift

Handwerkskammer weckt beim Girls` Day das Interesse an Handwerksberufen

Vom Himmel ist noch kein Meister gefallen. Diese Bestätigung bekamen die interessierten Mädchen beim Girls‘ Day von und mit der Handwerkskammer Konstanz in Zusammenarbeit mit der Dachdecker-Innung in der Konstanzer Theodor-Heuss-Schule. Die Schülerinnen hatten Spaß daran, mehr über den Beruf des Dachdeckers zu erfahren.

Hochkonzentriert versuchten die Schülerinnen mit einem Spezialhammer ein Herz aus Schiefer zu formen. Für das Anzeichnen der Form nahmen sie statt eines Bleistifts ebenfalls den Hammer – das Hauptwerkszeug eines jeden Dachdeckers und jeder Dachdeckerin. Schließlich: „Am Dach muss jede Platte individuell angepasst werden“, so Dachdeckermeisterin Carmen Wolf, die die vielseitige Verwendung von Naturschiefer schätzt, auch wenn das Material eher selten verwendet wird.

Handwerk fasziniert Schülerinnen beim Girls'day

„Schiefer zu bearbeiten ist ganz schön schwer“, stellte die dreizehnjährige Nina fest. „Es ist nicht leicht, die Platte mit der einen Hand festzuhalten und mit dem schweren Hammer in der anderen Hand gezielt Stücke abzuschlagen“, schilderte sie. Nicht nur das Ausprobieren dieser Handarbeit, faszinierte sie. Nina war auch beeindruckt von dem multimedialen Infotruck. „Der Dachdeckerberuf ist schon interessant, aber ich will eigentlich Erzieherin werden“, befand sie.

Auch Suela gab sich viel Mühe mit ihrem Schiefer-Herz und wurde dabei kräftig angefeuert. „Du musst den Hammer steil heben und dann locker aus dem Handgelenk arbeiten, dann braucht man eigentlich gar keine Kraft“, wurde auch sie fachlich angeleitet. „Das war schon anstrengend, aber interessant“, fand sie.  Die Mädchen waren aber alle beruhigt, als die Experten gestanden, dass auch sie in den ersten Tagen ihrer beruflichen Laufbahn Muskelkater hatten, die Arbeit aber von Tag zu Tag - auch dank der verfeinerten Technik - bald leichter von der Hand ging.

Hochachtung vor dem Beruf des Dachdeckers

Als die Mädchen später mit Säge, Bohrer und Schleifpapier hölzerne Schlüsselanhänger fertigten, waren die jungen Handwerkerinnen ganz in ihrem Element. „Holz ist viel leichter zu bearbeiten“, freute sich eine Teilnehmerin. Hochachtung haben sie nach dem eindrucksvollen Girls‘ Day auf jeden Fall vor der Arbeit eines jeden Dachdeckers, auch wenn die meisten Mädchen lieber einen anderen Handwerksberuf erlernen möchten.

Der Girls‘ Day am Theo wurde mit ein wenig Neid von den männlichen Schulkollegen beäugt. Auch bei ihnen löste die Aktion Interesse aus. Die Fachleute gewährten deswegen auch den Jungs nach Abschluss der offiziellen Girls’ Day Aktion einen Einblick in den spannenden Beruf des Dachdeckers.