E-Mobilität
Handwerkskammer Konstanz
Brachten die Veranstaltungsteilnehmer zum Thema E-Mobilität auf den neuesten Stand: Peter Schürmann, Umweltschutzberater der Handwerkskammer Konstanz, und Christian Klaiber, Leiter der Initiative Zukunftsmobilität.

Tipps für Handwerksbetriebe Das kleine Einmaleins der E-Mobilität

Elektromobilität ist in Deutschland auf dem Vormarsch. Im ersten Halbjahr 2019 hat sich die Bundesrepublik, laut einer Studie des Center of Automotive Management, zum weltweit drittgrößten Markt entwickelt. Doch ist die E-Mobilität bereits jetzt eine echte Alternative für Handwerksunternehmen? Bei der Veranstaltung "E-Mobilität: Feinstaub und Stickoxide ade" der Handwerkskammer Konstanz im Fahrdynamischen Zentrum Steißlingen informierten Christian Klaiber, Leiter der Initiative Zukunftsmobilität, und Peter Schürmann, Umweltschutzberater der Handwerkskammer, über technische Voraussetzungen und Fördermöglichkeiten von E-Mobilität, bevor die Mitgliedsbetriebe Elektrofahrzeuge selbst testen durften.

Hier das kleine Einmaleins der E-Mobilität:


 1. Ladekarten

ADAC e-Charge, EnBW mobility+, EinfachStromLaden: Die Auswahl an Ladekarten für Elektroautos ist groß. Ein Ladekartenchaos im Geldbeutel zu befürchten, ist trotzdem unnötig, wie Klaiber anmerkt: „Ich brauche eine, maximal zwei Karten und ich bin europaweit unterwegs.“ Auch Hansjörg Blender, Kreishandwerksmeister Westlicher Bodensee, kommt mit einer Karte aus: „Ich habe die Radolfzeller Ladekarte von den Stadtwerken. So eine gibt es beispielsweise auch für Konstanz. Damit kann ich für 60 Euro im Jahr so oft und so viel ich möchte tanken.“ Möglich ist dies, da die Kartenanbieter meistens mit Roamingplattformen kooperieren, die das Laden in einem internationalen Netzwerk an Tankstellen ermöglichen. Die beiden großen Anbieter heißen ladenetz.de und intercharge.

2. Kosten

An manchen Ladestationen ist das Laden nach wie vor kostenlos. Bei anderen Anbietern variieren die Preise für die Kilowattstunde. Telekom Get Charge verlangt bis zu 0,89 Euro, Maingau EinfachStromLaden verlangt seit dem 1. August pauschal 35 Cent/KWh für Nicht-Haushaltsstrom-Kunden. Vor jedem Tanken lohnt es sich, laut Klaiber, zu überlegen, wie weit man fahren möchte, um die Ladung dementsprechend anzupassen.

3. Stecker und Ladegeschwindigkeiten

Das öffentliche Laden funktioniert über Wechselstrom (AC) oder Gleichstrom (DC). Für das AC-Laden hat sich in Europa der Typ 2-Stecker als Standard durchgesetzt, beim DC-Laden der CCS-Stecker. Je nach Stromart variiert die Ladegeschwindigkeit. Nur über Gleichstrom (über 100 KW) ist das Ultraschnellladen in 10 Minuten möglich. Schnellladen in bis zu einer Stunde geht via DC und AC bis 100 KW und beim Normalladen bis 22 KW mittels Wechselstrom benötigt das Auto drei bis sechs Stunden, um vollgetankt zu werden. „Für den privaten Bereich sind 11 KW völlig ausreichend“, erzählt Klaiber, zumal die meisten Autos mit AC-Ladung ohnehin maximal 11 KW verarbeiten können.

4. Angebot

Wer einen Marktüberblick über die verschiedenen Fahrzeuge sucht, wird, laut Klaiber, beispielsweise auf der Seite www.greengear.de fündig.

5. Förderungen

Für die Anschaffung von Elektrofahrzeugen gibt es eine Vielzahl von Fördermöglichkeiten. Der Umweltbonus, der hälftig von Bund und Fahrzeugherstellern finanziert wird, lockt mit einer Prämie von 4.000 Euro für rein elektrische Fahrzeuge und 3.000 Euro für Plug-in-Hybride. Er kann mit dem BW-e-Gutschein des Ministeriums für Verkehr Baden-Württemberg kombiniert werden, der in Regionen mit NO2-Überschreitungen 5.000 Euro und außerhalb 3.000 Euro ausschüttet. „Hier am Bodensee sind die Überschreitungen nicht gegeben, allerdings können auch Handwerker, die in solche Regionen häufig einfahren und dies nachweisen können, die größere Summe erhalten“, so Schürmann. Neben dem BW-e-Gutschein kann man über die L-Bank im Förderprogramm „Ressourceneffizienzfinanzierung“ ein zinsverbilligtes Darlehen erhalten.

 Weitere Informationen über Fördermöglichkeiten und steuerlichen Vergünstigungen erteilt Umweltschutzberater Peter Schürmann.

Portrait von Peter Schürmann

Peter Schürmann

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