Mitarbeiterbindung
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Serie "Fachkräfte? Sicher!" (4)So gelingt die Mitarbeiterbindung

Sobald das passende Personal für den Betrieb gefunden ist, atmen viele Unternehmen erst einmal durch und machen einen Haken an das Thema. Wer in Zeiten des Fachkräftemangels seine Mitarbeiter allerdings auch langfristig im Betrieb halten möchte, muss bereits frühzeitig aktiv werden. Personalberaterin Fabienne Gehrig von der Handwerkskammer Konstanz zeigt, wie man die Zusammenarbeit auf Dauer gut gestaltet.

1. Miteinander reden

 Das A und O erfolgreicher Personalarbeit ist eine regelmäßige und umfassende Kommunikation. Daher gilt es von Anfang an, die Mitarbeiter in das Betriebsgeschehen einzubinden. So erhalten sie eine Vorstellung vom Tagesgeschäft sowie den geltenden Regeln und Normen und können sich leichter in die vorhandenen Strukturen einfinden.

Denn nicht allein die Dienstleistungen und Produkte sind entscheidend für die langfristige Leistungsstärke eines Betriebs, sondern ebenso die Einstellung und das Bewusstsein der im Betrieb arbeitenden Menschen. Das macht eine gute Personalführung so wichtig.

Ziel sollte sein, auch im hektischen Betriebsalltag stets ein offenes Ohr für die Belange der Beschäftigten zu haben. So können sie ihre Anliegen zeitnah ansprechen und müssen nicht auf das jährliche Mitarbeitergespräch warten.

Sich mindestens einmal im Jahr zusammenzusetzen, um Bilanz zu ziehen und neue Ziele zu vereinbaren, ist aber dennoch sinnvoll. Beim Mitarbeitergespräch muss es jedoch keineswegs nur um erledigte und anstehende Aufgaben gehen. Auch private Belange können hier angesprochen werden. Denn nur, wer weiß, was den Mitarbeiter bewegt, kann darauf Rücksicht nehmen.

2. Perspektiven aufzeigen

Stehen bleiben will auf Dauer keiner. Wer seinen Mitarbeitern frühzeitig Fort- und Weiterbildungsmöglichkeiten aufzeigt und gegebenenfalls finanzielle Unterstützung anbietet, schafft eine Win-win-Situation: Die Mitarbeiter freuen sich über die Wertschätzung und neue Entwicklungschancen, gleichzeitig profitiert der Betrieb vom dazugewonnenen Know-how.

In jedem Fall gilt es, die Angebote bedarfsorientiert auszuwählen und mit dem Mitarbeiter zu besprechen. Denn während dem einen eine Excel-Schulung ausreicht, möchte der andere vielleicht zukünftig gerne die betriebliche Ausbildung verantworten, sich in technischen Modulen wie CAD, CNC oder BIM weiterbilden oder in eine Führungsposition aufsteigen.

In einem gemeinsamen Gespräch sind daher auch Karrieremöglichkeiten im Betrieb zu diskutieren.

3. Freiräume organisieren

Lässt sich die Arbeit so organisieren, dass Mitarbeiter genügend Gestaltungsspielräume haben und Arbeiten und Leben gut vereinbaren können? Von der Antwort auf diese Frage hängt gerade für die jüngere Generation einiges ab.

Wenngleich sich nicht in jedem Handwerksbetrieb ein flexibles Arbeitszeitmodell einführen lässt, so kann man doch gemeinsam mit den Mitarbeitern Regelungen treffen, die für alle gelten und damit für Transparenz und Akzeptanz sorgen. Und wenn es mal etwas später wird, kann beispielsweise eine flexible Regelung am Freitagnachmittag für Ausgleich sorgen.

Doch auch während der Arbeit sollte es Platz für eigene Ideen und genügend Handlungsspielräume geben. Denn wenn die Mitarbeiter sich einbringen können und feststellen, dass ihre Meinung gefragt und wertgeschätzt wird, kommen sie gerne zur Arbeit.

4. An die Gesundheit denken

Weil jedes Unternehmen nur so stark sein kann wie es seine Mitarbeiter sind, ist betriebliches Gesundheitsmanagement eigentlich ein Muss. Hier empfehlen sich Kooperationen mit Krankenkassen, die meist kostenfrei Seminare zu bestimmten Gesundheitsthemen für Unternehmen anbieten.

Zudem können häufig auch kleine Dinge einen Beitrag zu Gesundheit und Wohlbefinden am Arbeitsplatz leisten, wie beispielsweise das kostenlose Bereitstellen von Getränken, Obst oder Sonnencreme.

 

Weitere Informationen

Kontakt bei der Handwerkskammer:

Portrait von Fabienne Gehrig HWK KN / Martin Bargiel

Fabienne Gehrig

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Die Personalberatung ist Teil des Projekts Horizont Handwerk des Ministeriums für Wirtschaft, Arbeit und Tourismus Baden-Württemberg und des baden-württembergischen Handwerks.